Hoyerswerda
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Domowina-Ehrungen gehen nach Driewitz, Sollschwitz und Zeißig

Die Preisträger haben sich mit besonderen Leistungen zum Erhalt des Sorbentums und bei der Umsetzung des Programms der Domowina hervorgetan.

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Das sind die in diesem Jahr mit dem „Preis der Domowina“ und dem „Ehrenabzeichen der Domowina“ Geehrten. Darunter sind auch Günter Wenk aus Driewitz (5.v.l.); Mila Liebsch aus Zeißig (3.v.l.) und Maria Schwede aus Sollschwitz (r.).
Das sind die in diesem Jahr mit dem „Preis der Domowina“ und dem „Ehrenabzeichen der Domowina“ Geehrten. Darunter sind auch Günter Wenk aus Driewitz (5.v.l.); Mila Liebsch aus Zeißig (3.v.l.) und Maria Schwede aus Sollschwitz (r.). © Foto: G. Helgest/Domowina

Bautzen/Hoyerswerda. Nach der Entscheidung des Domowina-Auszeichnungsausschusses wurden jetzt bei einer Festveranstaltung im Haus der Sorben in Bautzen die Auszeichnungen „Preis der Domowina“ und „Ehrenabzeichen“ der Domowina verliehen. Unter den Geehrten sind drei Personen aus der Stadtregion Hoyerswerda.

Einer von vier Preisen der Domowina 2022 ging an Günter Wenk aus Driewitz. Er habe sich zeitlebens treu und, wenn es notwendig war, mutig für seinen Glauben und das Sorbische in seiner Heimat engagiert, hieß es in der Laudatio. „Jahrzehntelang hat er im Lohsaer Pfarrgemeinderat mitgewirkt sowie im Vorstand des Sorbischen evangelischen Vereins seit seiner Gründung im Jahr 1994. Schon auf diese Weise hat er etliche Spuren im sorbischen Leben der Region hinterlassen. Und auch, wenn es um die Erneuerung von kirchlichen Gebäuden oder um zweisprachige Inschriften an der neuen Urnengrabstätte ging, Günter Wenk war die Entwicklung des christlichen und des sorbischen Lebens in konkreter und praktischer Hinsicht immer eine persönliche Herzensangelegenheit. Außerdem schätzen wir ihn als fleißiges Mitglied des Fördervereins "Zejler-Smoler-Haus"“, so ein weiterer Auszug aus der Laudatio.

Mit dem „Ehrenabzeichen“ der Domowina wurden neun Sorben ausgezeichnet. Zu ihnen gehören Mila Liebsch aus Zeißig und Maria Schwede aus Sollschwitz. Mila Liebsch engagiert sich in Zeißig im Kulturverein. Sorbische Themen interessieren sie besonders. Sie legt gern selbst Hand an und hilft bei der Vorbereitung verschiedenster sorbischer Höhepunkte. Oft besucht sie den Kindergarten in Zeißig, wo sie die Patenschaft für die sorbische Gruppe übernommen hat. Seit dem Jahr 2018 ist Mila Liebsch aktives Mitglied des Hoyerswerdaer Domowina-Regionalvorstands. Und ab 2020 war sie Stammgast im Bundesvorstand, ehe sie sich 2021 als Vertreterin des Regionalverbandes in das Gremium wählen ließ. Maria Schwede war in den 1990er-Jahren dabei, als in Wittichenau die alte Tradition des sorbischen Laientheaters wiederbelebt wurde. Sie wirkt auch als Kantorin in der Sollschwitzer Kapelle, bereitet sorbische Andachten, gemeinsames Beten und Totengebete für verstorbene Dorfbewohner vor. Hier setzt sie sich sehr dafür ein, dass regelmäßig sorbisch gebetet wird. Die sorbische Sprache in Familie und Öffentlichkeit ist Maria Schwede eine Herzensangelegenheit. Beharrlich setzt sie sich für ihre Bewahrung ein.

Der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik legte in seiner Festrede dar, dass die Träger des Domowina-Preises „ehrenamtliches Wirken mit gesamtsorbischer Bedeutung“ und „außerordentliche Leistungen im Sinne der Erhaltung und Förderung des Sorbentums“ erbracht haben. Mit dem Ehrenabzeichen werden „besondere Leistungen bei der Umsetzung des Programms der Domowina“ gewürdigt. (pm/rgr)