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Frühjahrsputz am King-Haus: Aufräumen, abdichten und Orgelmusik

Trotz Regenwetters lassen sich die Helfer in der Hoyerswerdaer Neustadt nicht beirren: Aufgaben gibt es dort reichlich.

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Frühjahrsputz am King-Haus: Christine Neudeck und Hagen Schmaler kleben Abdichtband ins Fenster des Glockenturms.
Frühjahrsputz am King-Haus: Christine Neudeck und Hagen Schmaler kleben Abdichtband ins Fenster des Glockenturms. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Wenn sich Fröhlichkeit, Staubsaugerkrach und Orgelklänge mischen, dann ist Frühjahrsputz im King-Haus der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Hoyerswerda-Spreewitz. Wegen des Regens am vergangenen Samstagvormittag beginnen die Arbeiten der circa zehn Gemeindeglieder zuerst in allen Teilen des Kirchengebäudes.

Die Frauen unterziehen die Küche einer Grundreinigung, putzen alle Treppengeländer und geben Pflanzen neue Erde. Dazu bringt die Katechetin Silke Linke einen großen, gerade gereinigten Blumentopf mit. Putzlappen näht jeder selbst aus alten Laken oder Bettbezügen, denn so viel Nachhaltigkeit muss sein, finden die Frauen. Zwei Männer öffnen nacheinander alle Schächte der Fußbodenheizung, um die Leitungen mit einem Staubsauger zu säubern.

Gegen diesen Lärm spielt Hannah Palinske auf der Orgel an. Natürlich ist sie auch zum Frühjahrsputz gekommen, doch als Orgelschülerin nutzt sie jede Möglichkeit, an so einem Instrument zu üben. Das Orgel- und das Klavierspiel sind für die junge Frau Hobby, die jetzt in Cottbus Betriebswirtschaft studiert. Hannah Palinske kommt aus der King-Haus-Gemeinde und hat deshalb hier schon einen Gottesdienst als Organistin mitgestaltet. Dafür erlernt sie schließlich dieses große Instrument mit seinen vielen Möglichkeiten.

Hagen Schmaler und Christine Neudeck, die beide die Errichtung des Glockenturms der Gemeinde intensiv begleitet haben, sorgen dort für Ordnung. Unter anderem kleben sie am Turmfenster Abdichtband an, um ein weiteres Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Hagen Schmalers Vater ist auch einer der Helfer und erzählt, dass er auf dem Bau gearbeitet hat und jetzt bei Bedarf Schäden an der Fassade des King-Hauses repariert.

Am Fegen der Gehwege rund um die Kirche, am Harken der Rasenflächen und am Sammeln von herumliegendem Müll beteiligt er sich natürlich auch. Es können außerdem zwei hübsche Nistkästen angebracht werden, die jemand privat abgegeben hat, erzählt Silke Linke. „Mit dem Einflugloch nach Osten“, bittet sie die ausführenden Gemeindeglieder, denn sonst nehmen die Vögel die Nisthilfen nicht an.

Sauberkeit vermittelt ein gutes äußeres Bild der Kirchgemeinde und trägt zum Wohlfühlen bei, sagt Irene Hoffmann beim Putzen der Küche des King-Hauses. Deshalb ist die Seniorin immer dabei, wenn die Kirche und das Gelände gesäubert werden. Und sieht sie jemanden, der den Papierkorb nicht benutzt und die Arbeit der Gemeindeglieder mit Füßen tritt, macht sie die Person auch freundlich auf ihr Fehlverhalten aufmerksam.

Ein sauberes, schönes Hoyerswerda können nur alle Menschen gemeinsam schaffen: Davon ist auch Irene Hoffmann überzeugt. Doch bei ihr geht die Liebe zur Natur und zu ihrer Heimatstadt noch weiter. Sie hat sich von der Wohnungsgenossenschaft Lebensräume die Erlaubnis geben lassen, ein buntes Blumenbeet vor ihrem Haus anlegen zu dürfen. Jetzt beschützt sie dieses vor Zerstörung und gießt natürlich die Pflanzen. Weil ihr eine nachhaltige Lebensweise wichtig ist, nimmt sie dafür Wasser, mit dem sie zuvor Obst oder Gemüse gewaschen hat. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel, sagt Irene Hoffmann.