Sinfonisches Orchester probt für die „Sommerklänge“

Von Katrin Demczenko
Hoyerswerda. Wenn Geiger, Bassisten, Hornisten und andere Musiker miteinander in der Lausitzhalle musizieren, dann hat das Sinfonische Orchester Hoyerswerda seine Präsenzproben wieder aufgenommen. Am 25. Mai konnten die Streicher beginnen und die Bläser sind seit Mitte Juni dabei, sagt die Dirigentin Eva Meitner. Vorher ist einmal wöchentlich per Videochat geübt worden, wobei jeder Musiker die Dirigentin zu Hause sah und hörte, diese „ihr“ Orchester aber nur sehen und nicht hören konnte.
„Das war für beide Seiten anstrengend und ein Zusammenspiel nicht möglich“, konstatiert die Dirigentin. In den Präsenzproben will sie jetzt alle Instrumentalisten auf den gleichen musikalischen Stand bringen und Stück für Stück den gewohnt hochwertigen Sound des Klangkörpers wieder entwickeln. Durch die Corona-Pandemie ist aus dem „Telefonorchester“, dem seit gut 30 Jahren viele Mitglieder aus ganz Deutschland angehören, ein „Hybridorchester“ geworden, erzählt Eva Meitner. Das bedeutet, Musiker mit einer langen Anreise können je nach Wunsch weiter online im Forumsaal mitproben.
Doch nun erklingt endlich Musik, denn für das Konzert „Sommerklänge“ werden unter anderem zwei der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms und Stücke der Wiener Komponistenfamilie Strauß vorbereitet. Im Florentiner Marsch von Julius Fučik haben die Trompeten ein kurzes Auftaktsolo, ehe alle Instrumente gemeinsam einsetzen. Das ist für die Trompeterin Salome und Rebecca mit dem Kuhlohorn eine neue Erfahrung. „Weil beide Instrumente denselben Tonumfang haben, spielen wir zusammen die Trompetenstimme“, erklärt die 13-jährige Rebecca. „Wir müssen viel zählen und auf unsere Einsätze achten“, spricht Salome von neuen musikalischen Herausforderungen. Mit dem Solopart übernehmen die jungen Musikerinnen Verantwortung für das ganze Ensemble, damit alle richtig weiterspielen können.
Das kennen sie so noch nicht, denn normalerweise gestalten die Mädchen im Posaunenchor Gaußig Gottesdienste mit. Die Hornistin Johanna Tuma gehört ebenfalls zu dem Ensemble und hat Salome und Rebecca ehrenamtlich Anfangsunterricht auf ihren Instrumenten erteilt. Die junge Frau kommt aus Freude am Musizieren schon seit einigen Jahren zum Projekt „Sommerklänge“ des Sinfonischen Orchesters und spielt auch im Musikschulorchester Bautzen. Dort steht gerade kein Konzert in Aussicht, aber zur Zeit ist jede Probe wichtig, um miteinander zu musizieren, sagt Johanna Tuma. Sie möchte, dass die Mädchen hier die Arbeitsweise eines großen Orchesters kennenlernen. Dasselbe gilt auch für zwei Flötisten und einen Fagottisten von der Musikschule Hoyerswerda, die neu dabei sind, sagt die Geigerin und Vorsitzende des Orchestervereins Christiane Vogel.
Die Proben laufen erstmals während der gesamten Sommerferien. Neue Mitspieler sind dienstags ab 17.30 ebenso willkommen. Das Konzert „Sommerklänge“ soll am 12. September im Saal der Lausitzhalle stattfinden.