Hoyerswerda
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Wenn die Flügel noch nicht tragen

Ein junger Storch in Hoske scheiterte beim Fliegen. Ins Nest zurück ging es per „Lift“.

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René Hauck vom städtischen Bauhof brachte mithilfe des Hubsteigers den Jungstorch nach seinem missglückten Flugversuch wieder zurück in das gut 16 Meter hoch gelegene Nest.
René Hauck vom städtischen Bauhof brachte mithilfe des Hubsteigers den Jungstorch nach seinem missglückten Flugversuch wieder zurück in das gut 16 Meter hoch gelegene Nest. © Foto: Susann Metasch

Von Susann Metasch

Wittichenau/Hoske. Da staunte Waltraud Möller nicht schlecht, als sie und Hündin Cita plötzlich im heimischen Garten in Hoske einen Jungstorch beim Spaziergang antrafen. Seit Wochen hüpft und flattert der Nachwuchs bereits im Nest auf dem Grundstück an der Schwarzen Elster. Ein Schauspiel, das die 79-Jährige Jahr für Jahr mit Freude beobachtet. Der gefiederte Nachwuchs hatte sich jedoch am Dienstag überschätzt, legte die Flügel mutig in den Wind und landete nach nur ein paar Metern im benachbarten Grün. Dort wanderte der junge Adebar schließlich zwischen Apfel- und Kirschbäumen quer durch den Garten, Neustarts misslangen ihm allerdings. Aus der Erfahrung heraus entschied man sich, den pensionierten Vogelfreund und Naturschützer Herbert Schnabel hinzuzurufen. „Das Tier ist unverletzt, es kann eben einfach noch nicht richtig fliegen, es muss zurück ins Nest“, beurteilte er. So wurde der Storch eingefangen und bei der Stadtverwaltung Hilfe angefragt. Diese entsandte für die Tierrettung im Nu den Hubsteiger des städtischen Bauhofs. René Hauck fuhr mit dem jungen Adebar bis auf 16 Meter Höhe und setzte den Bruchpiloten behutsam zurück ins Nest.

Das zweite Jungtier des Nestes demonstrierte dabei, wie es tatsächlich geht und zog so lange seine Kreise in luftiger Höhe über dem Horst, um das verloren gegangene Störchlein später mit viel Geklapper zurück auf dem Mast zu begrüßen. Nun übt und flattert der Nachzügler dieser Tage wieder fleißig, damit er dem zweiten Jungstorch bald nacheifern kann und ihn seine Flügel demnächst nicht nur durch die Region, sondern auch bis in den sonnigen Süden tragen. Schließlich brechen die Störche spätestens Ende August zu ihren Winterquartieren auf.

© Foto: Susann Metasch