Hoyerswerda. Ungeplant hat Uwe Blazejczyk seinen Schreibtisch im Schulleiter-Büro des Léon-Foucault-Gymnasiums verlassen müssen. Wie das sächsische Landesamt für Schule und Bildung bestätigt, ist der 64-Jährige mit Wirkung vom Freitag vom Dienst suspendiert worden. Warum, ist unklar, denn zu den Gründen möchte sich die Behörde mit Hinweis auf ein laufendes Verfahren nicht äußern.

Sprecher Clemens Arndt sagt, inhaltlich werde man keinerlei Stellungnahme abgeben und bitte dafür um Verständnis. Auch Uwe Blazejczyk selbst wollte auf Nachfrage keine Angaben zur Sache machen.

Das Landesamt sagt, die Schulleitung habe bis auf Weiteres der Leiter des Immanuel-Kant-Gymnasiums Wilthen, Markus Straube, zusätzlich übernommen. Der Umstand, dass das Lehrerkollegium sehr stabil sei, helfe dabei.

Uwe Blazejczyk ist seit mehr als drei Jahrzehnten Schulleiter im Stadtzentrum. Er hatte das Amt mit Bildung des damaligen Zweiten Städtischen Gymnasiums übernommen. Als er 2005 versetzt werden sollte, probte die Schülerschaft den Aufstand und rief einen Streik aus. Zuletzt hatte Uwe Blazejczyk, der über die letzten Jahre mit seiner Gesundheit zu kämpfen hatte, angedeutet, in den nächsten Monaten in den Ruhestand gehen zu wollen.

Der Pädagoge engagiert sich zudem seit vielen Jahren innerhalb der Sozialdemokratischen Partei kommunalpolitisch. Er ist der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hoyerswerdaer Stadtrat. (MiK)

Nachtrag:

Keine Strafanzeige aus dem Foucault

Hoyerswerda. Die vorige Woche verhängte Suspendierung von Foucault-Gymnasiums-Leiter Uwe Blazejczyk hat offenbar eher eine dienst- als eine strafrechtliche Ursache. Zwar äußern sich weder der Pädagoge noch das Landesamt für Schule und Bildung zu den Gründen. Allerdings sagt die Polizei auf Nachfrage des Hoyerswerdaer Tageblattes, im Zusammenhang mit dem Gymnasium sei aktuell keine Strafanzeige bekannt.

Blazejczyk hat den Dienstgrad eines Oberstudiendirektors und ist damit ein Beamter im höheren Schuldienst des Landes Sachsen. Suspendierungen stehen in der Regel im Zusammenhang mit Disziplinarverfahren. Dabei müssen nach Disziplinarordnung zunächst be- wie auch entlastende Umstände ermittelt werden. (MiK)