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„Ich krieg Sie schon noch in Ekstase“

Kabarettistin Schaller hatte keine Mühe, den Saal im Traumschloss zu füllen. Der Förderverein hat aber noch weitere Asse im Ärmel.

Von Kathrin Krüger
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Birgit Schaller, hier als Montserrat Caballé, begeisterte am Sonntagnachmittag das Publikum im Traumschloss.
Birgit Schaller, hier als Montserrat Caballé, begeisterte am Sonntagnachmittag das Publikum im Traumschloss. © PR

Schönfeld. Für die Tischtennisgruppe der SG Schönfeld um Jürgen Rakelmann ist es die nachgeholte Weihnachtsfeier. Acht Mitglieder mit Anhang sind unter den 100 Zuschauern, die die Dresdner Kabarettistin Birgit Schaller von der Herkuleskeule aus dem Kulturpalast-Keller ins Schönfelder Traumschloss lockte.

 Auch der Folberner Karnevalspräsident Dieter Riehmer ist mit Familie gekommen. Obwohl in privater Mission wird er sich vielleicht manchen Gag abgeschaut haben. Denn Birgit Schaller wurde erst jüngst in der SZ bescheinigt, dass sie keinen Vergleich mit den besten Kabarettistinnen dieses Landes scheuen muss. Ihre sängerischen und spielerischen Qualitäten erlebte das Publikum am Sonntagnachmittag quasi hautnah.

Allein ihr „Orgasmussong“ mit „Je t´aime“ war schon das Eintrittsgeld wert. Hemmungslos und stimmlich völlig ungeniert wickelte die blonde Diva das Auditorium mühelos um den Finger. Sie ist auch weltweit vermutlich die Einzige, die das bekannte russische Lied „Kalinka“ jodelt. Kein Wunder – die Schaller hat das Wort „Gospodina“ (Bürgerin) sogar in ihrer E-Mail-Adresse. 

Birgit Schaller brillierte als Daniela Katzenberger und Marilyn Monroe, sie flirtete mit dem Publikum und zeigte, dass sie es auch ernst kann. Am Piano von Thomas Wand begleitet, hangelte sich die Dresdnerin sehr unterhaltsam von Blondinenwitzen über Gewicht und Aussehen bis zu modernen Medien und der Politik. Das Soloprogramm, das die Kabarettistin ständig aktualisiert, hat ihr ihr Mann Wolfgang Schaller wirklich auf den Leib geschrieben.

Christine Hartmann vom Förderverein Schloss Schönfeld freut sich sehr, dass diese Show „Alarmstufe Blond“ so gut eingeschlagen ist. „Wir hatten Birgit Schaller erstmalig bei uns zu Gast, aber sie wird im nächsten Jahr wiederkommen“, versichert die Traumschloss-Organisatorin. Auch Birgit Schaller gefiel es, im schönen Schloss, so nah am Publikum zu spielen. „Dabei wohne ich ja ganz in der Nähe zum anderen Schönfelder Schloss.“

Erstmalig Edeltrödelmarkt

Die „Zugnummer“ aus der Herkuleskeule wird nicht der einzige Trumpf des Fördervereins in diesem Jahr bleiben. Schon der Saisonauftakt mit dem bekannten Kabarettistin Peter Flache war ein Renner – und Flache kommt am 17. November wieder. Zum Muttertag haben die Schönfelder die Landesbühnen aus Radebeul mit einem musikalisch-literarischen Paris-Programm eingeladen. 

Erstmalig wird es vom 24. bis 26. Mai kreative Frühlingstage auf dem Schlosshof geben – ein Edeltrödelmarkt, der in Verbindung mit dem Tag der Parks und Gärten steht. „Handgemachtes, Livestyle und Gartenartikel werden dann hoffentlich dem Geschmack der Gäste entsprechen“, wünscht sich Christine Hartmann. Partner ist dabei das Allerlei-Kreativteam aus Greiz.

Auch Ostern und Pfingsten wird im Schloss gefeiert. Ganz dick sollten sich Schlossfreunde zudem den 7. Juli im Kalender anstreichen. Dann wird wieder Open-Air-Theater geboten. Der „Sommernachtstraum“, Shakespeares meistgespielte Liebeskomödie, ist in einer lauschigen Sommerabend-Inszenierung der Komödie Leipzig zu erleben. Ob die fleißigen Schlossfrauen dann auch in entsprechender Garderobe bedienen wie beim „Weißen Rössel“ der Landesbühnen?

Immer mehr Gutscheine für Veranstaltungen gehen – auch an Firmen – über die Kasse des Fördervereins. 15 Reisebusse werden zudem dieses Jahr erwartet. Christine Hartmann: „Sie kommen aus Berlin, Chemnitz oder Dresden.“ Die Schlossförderer kooperieren dabei mit dem Laußnitzer Hof in Laußnitz, wo die Busreisenden verköstigt werden. 

Apropos verköstigen: Im Schlosscafé landeten am Sonntagnachmittag auch drei Berliner Herren, die sich Meißen angeschaut haben. „Dort sahen wir Hinweisschilder auf das schöne Traumschloss in Schönfeld und dachten: Da müssen wir mal hin“, erzählen sie. Immer wieder finden sich Besucher, die erstaunt sind über das pittoreske Schlossensemble. Da setzt eine Birgit Schaller mit ihrem Humor dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf.