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Im Konsum gibt’s jetzt Kultur

In der ehemaligen Verkaufsstelle im Herrenhaus Saritsch finden Veranstaltungen statt. Damit die Besucher auch sitzen können, braucht die Organisatorin Hilfe.

Von Kerstin Fiedler
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Ines Triebs hat sich schon einmal einen der Stühle gekauft, von denen sie gern 30 für die Veranstaltungen in der Konsum-Galerie kaufen würde. Dafür sucht sie Spender.
Ines Triebs hat sich schon einmal einen der Stühle gekauft, von denen sie gern 30 für die Veranstaltungen in der Konsum-Galerie kaufen würde. Dafür sucht sie Spender. © SZ/Uwe Soeder

Saritsch. Ins Herrenhaus in Saritsch ist wieder Leben eingezogen. Und über den Sommer wird dieses Leben noch bunter. Denn da gibt es kulturelle Veranstaltung in der Konsum-Galerie. Benannt wurde der Raum, der ein schönes Kreuzgewölbe hat, nach der Verkaufsstelle, die zu DDR-Zeiten dort die Versorgung auf dem Dorf sicherte. Doch damit die Besucher der Veranstaltungen nicht stehen müssen, sucht Organisatorin Ines Triebs auf einer Internet-Plattform nach Spendern für 30 Stühle.

Als Familie Triebs 2009 das Herrenhaus in Saritsch kaufte, haben so einige Leute mit dem Kopf geschüttelt. Doch Ines und Stefan Triebs haben ihren Traum wahr gemacht. In einem Teil des Hauses wohnen sie mit ihren drei Kindern, die mittlerweile zwölf, zehn und acht Jahre alt sind. Sie fühlen sich wohl, vor allem auch wegen der großen Räume. „Wir nutzen den Platz ausgiebig“, schmunzeln beide. Und da auch im zweiten Teil des Hauses noch viel Platz ist, hat sich Ines Triebs einen Wunsch erfüllt. „Ein Teil unseres Hauses ist ja noch weitgehend unsaniert“, sagt Ines Triebs. Und weil das Haus zu DDR-Zeiten auch ein öffentliches Haus war, dient der ehemalige Konsum nun für kulturelle Angebote auf dem Land. Es werden Vorträge gehalten, Lesungen veranstaltet und Ausstellungen organisiert. Das macht sich auch deshalb gut, weil dafür eine extra Eingangstür eingebaut wurde. Und auch, wenn der Raum nicht saniert ist – das Kreuzgewölbe wirkt für sich und die Besucher können etwas von der Herrschaftlichkeit des Hauses erahnen. So weit es Unterlagen gibt, haben Ines und Stefan Triebs die Geschichte zum Haus und die seiner Bewohner erforscht und auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Die kleinen Veranstaltungen haben sich übers Dorf hinaus herumgesprochen. So bietet die Volkshochschule Chemnitz Kurse zu den Themen Denkmal und Architektur an. Weil dort jemand durch den Sonderpreis beim Landeswettbewerb sächsisches Bauen auf die Saritscher aufmerksam wurde, kam es zu einer Tagesfahrt zum Herrenhaus, wo Ines und Stefan Triebs einen Vortrag zu Geschichte und Sanierung des Hauses hielten. Den konnten sie dann kurz danach noch einmal für Teilnehmer einer Exkursion des Bischof-Benno-Hauses nutzen.

2.000 Euro werden gebraucht

Für Ines Triebs ist das Organisieren solcher Veranstaltungen Hobby. Es wird auch kein Eintritt verlangt, nur um Spenden gebeten. Die decken dann meist die Unkosten. Allerdings hat sich Ines Triebs bisher die Stühle bei ihrem Arbeitgeber, der Naturschutzstation Neschwitz, ausgeliehen. „Der Aufwand ist aber schon groß, wenn die 30 Stühle hin- und hertransportiert werden müssen. Und so bin ich auf die Idee mit den Spenden gekommen“, sagt sie. Über das Portal Regiocrowd hat sie das Projekt vorgestellt und auch schon sieben Unterstützer gefunden. Von den gut 2 000 Euro, die gebraucht werden, sind so schon 240 Euro zusammengekommen.

Die Saison beginnt in der Konsum-Galerie am 4. Mai mit der Eröffnung der Ausstellung „Alte und Neue Heimat“ mit Malerei von Ullrich Hänchen und Keramik von Karla Grziwa aus Burkau. Es gibt im Mai eine Lesung mit dem „Sächsischen Bücherkoffer“. Lesen wird Ralf Pannowitsch aus „Hector und die Kunst der Zuversicht“ von François Lelord. Auch für diese Veranstaltung wird noch Geld gebraucht.

www.regiocrowd.com/konsumgalerie

www.visionbakery.com/konsumgalerie

www.herrenhaus-saritsch.de