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Immer mehr Sachsen brauchen eine Reha

Die Wartezeiten auf einen Platz in einer der 53 sächsischen Reha-Kliniken sind relativ gering. Wenn man beim Antrag alles richtig macht.

Von Steffen Klameth
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Heilender Schlamm: Physiotherapeutin Anke Riesing aus der Rehaklinik Raupennest Altenberg ist für die Packungen zuständig.
Heilender Schlamm: Physiotherapeutin Anke Riesing aus der Rehaklinik Raupennest Altenberg ist für die Packungen zuständig. © Egbert Kamprath

Dresden. Reha in Sachsen ist gefragt: Fast 103.000 Patienten ließen sich im vergangenen Jahr in einer der 53 Reha-Kliniken behandeln - rund 12.000 mehr als noch im Jahr 2005. Das geht aus noch nicht veröffentlichen Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor.

Ziel einer Rehabilitation ist die Wiederherstellung des Gesundheitszustandes - etwa nach einem Unfall oder einer Krankheit. Sie soll den Betroffenen die Rückkehr ins Berufsleben beziehungsweise ein möglichst selbstständiges Leben ermöglichen. Die meisten Rehaleistungen werden von der Deutschen Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert. Bei medizinischer Notwendigkeit besteht alle vier Jahre Anspruch auf eine Reha, die in der Regel drei Wochen dauert. 

© SZ-Grafik: Pit Konczak/Romy Thiel

Deutschlandweit wurde im Vorjahr knapp zwei Millionen Menschen eine stationäre Reha bewilligt. Hauptgründe waren laut Statistischem Bundesamt Operationen am Knie- und Hüftgelenk, Rückenschmerzen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach SZ-Recherchen sind die Wartezeiten auf einen Reha-Platz in Sachsen vergleichsweise gering - anders als bei Kliniken an der Ostsee, wo man sich ein halbes Jahr oder länger gedulden muss. Patienten können eine Wunschklinik nennen.

Doch nicht jeder Reha-Antrag und jeder Wunschort werden bewilligt. "Im vergangenen Jahr wurden bei uns rund 1,6 Millionen Anträge auf eine medizinische Reha gestellt", sagt Dr. Ursula Wächter von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland. Davon seien 16 Prozent abgelehnt worden. Bei den gesetzlichen Krankenkassen gingen im gleichen Zeitraum fast 1,3 Millionen Anträge auf Reha- oder Vorsorgeleistungen ein. Hier lag die Ablehnungsquote bei 17 Prozent. Hauptgründe für eine Ablehnung sind geringe Erfolgsaussichten sowie fehlende Bedürftigkeit bzw. Fähigkeit für eine Reha. Mitunter lohne sich aber ein Widerspruch, sagt Ingo Dörr, Geschäftsführer des Arbeitskreises Gesundheit: "Manche Ablehnungen hinterlassen schon einen Eindruck von Willkür." Dies betreffe insbesondere Ersatzkassen.

>>> Video: Peter Escher stellt die wichtigsten Leserfragen rund um die Reha an die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland