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In Dippoldiswalde bersten alte Kanalrohre

Ein Kanal, der über Privatgrundstücke führt, soll erneuert werden. Ein besonderes Verfahren erspart unnötiges Aufgraben.

Von Franz Herz
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Auf der Rabenauer Straße werden Abwasserkanäle erneuert, mit einer außergewöhnlichen Technik.
Auf der Rabenauer Straße werden Abwasserkanäle erneuert, mit einer außergewöhnlichen Technik. © Frank Baldauf

Entlang der Rabenauer Straße in Dippoldiswalde liegt ein Abwasserkanal, der 1974 über private Grundstücke verlegt worden ist, zum Sonnenhang führt, aber kaputt ist. Die Rohre aus Beton und Steinzeug sind teilweise gebrochen, Dichtungen sind undicht, wie die Leiterin des Abwasserbetriebs, Cornelia Eichler, informierte. Daher drückt hier Wasser von außen in den Kanal, das unnötig die Kläranlage belastet.

Nun soll der Kanal erneuert werden, aber ohne die ganzen Grundstücke aufzugraben. Dafür hat die Firma Kurt Kanal- und Rohrtechnik aus Chemnitz den Auftrag erhalten, die ein besonderes Verfahren einsetzt, die sogenannte Bersttechnik. Dafür müssen die Arbeiter nur an wenigen Stellen eine Baugrube graben. Von dort aus wird mit viel Energie ein Metallkegel in den alten Kanal gejagt. Der bringt die Rohre zum Bersten und drückt sie ins umliegende Erdreich. Im gleichen Arbeitsgang wird ein neues Plastikrohr in den unterirdischen Hohlraum eingezogen. Das wird dann noch mit den Schächten verbunden, die ebenfalls erneuert werden. Das sollte dann wasserdicht sein und wieder einige Jahrzehnte lang halten. Diese Technik gilt als erschütterungsarm. Sie kann daher auch in der Nähe von Wohnhäusern oder vom Krankenhaus eingesetzt werden, erklärt die Firma Kurt. Das Verfahren wurde bereits vor Jahren in der Dr. Friedrichs-Straße und der Goethestraße in Dippoldiswalde angewendet, wie Uto Böhme, der frühere Abwasserchef in Dippoldiswalde, informierte. 

Die Firma Kurt hat sich als einziges Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt und bekommt nun den Auftrag für eine Summe von rund 274.000 Euro, hat der Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Hälfte der Bausumme bekommt die Stadt als zinsgünstiges Darlehen gefördert sowie einen Zuschuss von 50.000 Euro.

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