Großenhain
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Junge Frau mit Herzblut

Jessika Balzer hat sich mit ihrer Werbetechnik-Firma selbstständig gemacht und produziert im früheren Bettenhaus Goldbach.

Von Kathrin Krüger
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Jessika Balzer zog aus Brandenburg nach Großenhain – wegen der Liebe. Jetzt erfüllt sie am Katharinenplatz mit Herzblut verschiedenste Werbewünsche.
Jessika Balzer zog aus Brandenburg nach Großenhain – wegen der Liebe. Jetzt erfüllt sie am Katharinenplatz mit Herzblut verschiedenste Werbewünsche. ©  Anne Hübschmann

Großenhain. Firmen wie Porst Landtechnik, Selectorz oder die Pizzeria Mamma Mia sind Kunden bei Jessika Balzer. Denn sie wissen: Hier wird mit Herzblut gearbeitet. Nicht von ungefähr hat die junge Werbefachfrau ihrer Agentur diesen Namen gegeben. „Was ich mache, mache ich wirklich mit Akribie“, verspricht die 33-Jährige. Jetzt eröffnete sie in der Katharinengasse 2 ihre eigene Agentur. Kunden, sagt Jessika Balzer, habe sie auch schon im Raum Riesa.

Sie selbst kommt aus Brandenburg, der Liebe wegen verschlug es sie nach Großenhain. Ihr Freund Thomas Hanke, an der Röder besser bekannt als Chainsaw Thommy, ist wie sie gelernter Schilder- und Lichtreklamehersteller. Seit 2014 wohnt auch Jessika in Großenhain. Bisher arbeitete sie für ein Unternehmen im Spreewald. Doch schon seit vorigem Jahr produziert sie in eigener Sache im Nebengewerbe.

Wo Bettbezüge genäht wurden

Plakatdruck und Planenbeschriftung, Autowerbung und bedruckte Textilien – die Angebotspalette der jungen Firma ist groß. „Es war schon immer mein Traum, selbstständig zu sein, dafür habe ich auch eine Existenzgründerschulung absolviert“, sagt Jessika Balzer. Eine passende Werkstatt fand die Jungunternehmerin im ehemaligen Bettenhaus Goldbach. Als das geschlossen wurde, kaufte ihr Freund die Immobilie. Wo früher im Obergeschoss Bettbezüge genäht wurden, stehen jetzt Jessikas großer Digitaldrucker und eine Zuschneidemaschine. Sie kann Fotodruck bis 1,60 Metern Breite herstellen.

Dass sie nicht die erste oder einzige Firma dieser Art in Großenhain ist, ist der Neueinsteigerin durchaus bewusst. Doch ihr Vorteil sei das Kreative, zum Beispiel bei der Textiliengestaltung. Schaut man auf Facebook, wo die Werbetechnik schon eine Weile präsent ist, findet man süße Babystrampler und originelle T-Shirts für den Judosportclub – nichts von der Stange. Auch die Schaufensterbeschriftung am „schönsten Streatwear-Laden der Stadt“ am Frauenmarkt ist von der Herzblut Werbetechnik. Selbst Scheibentönungen sind hier zu haben. „Ich kann für meine Kunden eine Rundumbetreuung anbieten, vom einfachen Aufkleber bis zu Leuchttransparenten“, so die Existenzgründerin.

Wollen die Baulücke schließen

Am Katharinenplatz und an der Fassade Beethovenallee ist nun der rote Schriftzug der neuen Firma zu sehen. Und wer weiß, vielleicht hängt auch bald ein großer gusseiserner Schlüssel an der Fassade. „Das war mein Gesellenstück, eine dreidimensionale Leuchtwerbeanlage“, sagt Balzer stolz.

In Großenhain fühlt sich die junge Frau wohl. Klar sei das hier keine Großstadt. „Aber ein nettes Städtchen“. Kurze Wege – alles in erreichbarer Nähe. Und viel Raum für Kontakte. Kein Wunder, dass auch Peter Goldbach vom Bettenhaus zur Firmeneröffnung gratulieren kommt. Außer einem guten geschäftlichen Start wünschen sich Jessika und ihr Freund Thomas nur noch, dass sie die Baulücke nebenan erwerben können, um sie sinnvoll zu gestalten.