Bautzen
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Junger Künstler mit vielen Talenten

Josef Bresan musiziert in seiner Muttersprache und hält auch sonst das Sorbische hoch. Jetzt bekam er dafür einen Preis.

Von Carmen Schumann
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Josef Bresan erhielt den Domowina-Nachwuchspreis.
Josef Bresan erhielt den Domowina-Nachwuchspreis. © Carmen Schumann

Bautzen. Mit zwei mitreißenden Stücken auf der Gitarre bedankte sich Josef Bresan für seine Auszeichnung mit dem Nachwuchspreis der Domowina. Der 29-Jährige ist sehr umtriebig. Ihm spuken ständig neue Ideen im Kopf. Die sind hauptsächlich musikalischer Natur. Doch auch für Mode hat er ein Händchen. Bei der Auszeichnungsveranstaltung am Mittwoch im Haus der Sorben erschien er mit einer selbst gestalteten Fliege. Die ist aus Holz. Das Muster hat er am PC entworfen und danach mit Laser ausgeschnitten. Ein weiteres Exemplar ist zurzeit in der Ausstellung „Sorbian Street Style“ im Sorbischen Museum zu sehen. Josef Bresan, der weitläufig mit dem bekanntesten sorbischen Schriftsteller Jurij Brezan verwandt ist, begeisterte sich schon als Junge für Musik und gründete eine Kirchenband, die Jugendgottesdienste umrahmte. 2009 gründete er mit Freunden die sorbische Kapelle „Con-takt“, die zu Hochzeiten und anderen Gelegenheiten mit sorbischer Musik aufspielt. Zum zehnjährigen Bandjubiläum am Sonnabend spielen die Jungs beim Herbsttanzabend in der Jednota-Halle in Crostwitz.

Während die Gruppe „Con-takt“ noch aktiv ist, hat sich ein weiteres Projekt von Josef Bresan wegen privater Verpflichtungen der Bandmitglieder mittlerweile aufgelöst. Aber bis dahin war die 2011 gegründete Band „Jankahanka“ sehr erfolgreich. Sie verstand es, die Jugend für sorbische Volkslieder zu begeistern, weil sie diese im modernen Gewand präsentierte. 2015 beteiligte sich die Band am Nachwuchsfestival „Emergenza“. Dabei kamen die Jungs bis in die Endrunde. Vielleicht hätten sie sogar den Sieg davongetragen, doch dies scheiterte daran, dass sie sich weigerten, auf Deutsch oder Englisch zu singen.

Josef Bresan, der nach dem Abitur den Beruf des Uhrmachers in Glashütte gelernt hatte, arbeitet heute als Ingenieur im GK Sondermaschinenbau Arnsdorf. Als Solo-Gitarrist tritt er bei Konzerten in der Lausitz und darüber hinaus auf, zum Beispiel in Prag. Kürzlich hat er für den Kinderfilm „Syn Winnetouwa“ (Der Sohn des Winnetou) die Filmmusik geschrieben. Auf dieser Schiene würde er sich gerne weiter profilieren. So träumt er davon, ein eigenes Musical zu erschaffen.