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Kamenz: Große Pläne für die neue Bücherei

Die städtische Einrichtung bekommt ehrenamtliche Hilfe. Bücherfreunde wollen unter anderem Lesungen organisieren. Und das ist noch nicht alles.

Von Reiner Hanke
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Neu gegründet: Kamenz hat einen Förderverein für die Stadtbibliothek Gotthold Ephraim Lessing. Zum Vorstand gehören Bea Walther (vorn), Wolfgang Melzer und Gudrun Richter.
Neu gegründet: Kamenz hat einen Förderverein für die Stadtbibliothek Gotthold Ephraim Lessing. Zum Vorstand gehören Bea Walther (vorn), Wolfgang Melzer und Gudrun Richter. © Matthias Schumann

Kamenz. Im Neubau des Kamenzer Gymnasium an der Oststraße zeichnen sich schon die Räume ab für die neue Stadtbibliothek. Die werden natürlich auch neu ausgestattet. Und dazu gibt es jetzt auch noch einen neuen Verein.

Zu den Initiatoren gehört Wolfgang Melzer aus Steina: „Ein Jahr vor der Eröffnung ist genau die richtige Zeit, um sich für dieses wunderbare Projekt zu engagieren, fanden Bücherfreunde aus Kamenz und Umgebung“, sagt der Vereinsvorsitzende. Natürlich allesamt Leserinnen und Leser der Stadtbibliothek Gotthold-Ephraim Lessing.

Vorigen September versammelten sie sich und gründeten den Förderverein der Stadtbibliothek. Inzwischen ist dieser auch im Vereinsregister eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Dann kam der zweite Lockdown. So blieb die Gründungsversammlung die bisher einzige persönliche Zusammenkunft.

Wolfgang Melzer: „Aktivitäten fanden entweder in kleinen Gruppen statt oder als Videokonferenz übers Internet.“ Denn leider ist das Vereinsleben zurzeit nur virtuell möglich. Aber trainieren könne man ja als Sportler auch dann, wenn es gerade keine Wettkämpfe gibt, so Melzer. Dem einen oder anderen ist er vielleicht auch noch vom Poetenbrettl im Safe-Club Kamenz in Erinnerung.

Tausende Bücher müssen umziehen

Immerhin gibt es inzwischen einiges Werbematerial und eine Homepage, auf der sich Interessierte informieren können. Zum Beispiel über die Pläne.

Dem Verein gehe es darum, die Bibliothek tatkräftig dabei zu unterstützen, ein öffentlicher Ort zu werden, der weit mehr ist als eine Bücher-Ausgabe. Das neue Gebäude biete viel bessere Voraussetzungen, um ein Ort des Gespräches und der Inspiration zu werden, der zum Verweilen einlädt.

Die Mitglieder wollen dem kleinen Bücherei-Team aber auch zur Seite stehen, wenn beim kommenden Umzug Tausender Bücher, Spiele und viele andere Medien von A nach B gebracht werden müssen. Oder wenn der riesige Medienfundus fürs neue elektronische Bibliotheks-System mit Chips ausgerüstet werden muss.

Wolfgang Melzer: „Nicht zuletzt wird der Verein mit Veranstaltungsprojekten und -reihen das Leben in der Bibliothek mitgestalten.“ Ein Ort zum Wohlfühlen soll die Bibliothek werden, wo Menschen Kontakte zu Gleichgesinnten finden können. Corona mache den Start für den Förderverein allerdings schwer. Ob literarische Spaziergänge, ein Stammtisch oder Autorenlesungen – konkrete Termine lassen sich eben noch nicht nennen.

Stadt unterstützt Wandbild-Idee nicht

Das alles seien keine Kleinigkeiten für die zur Zeit zwölf Mitglieder. Deshalb freue sich der Verein über jeden Kopf, jedes Paar Hände, die sich einbringen wollen.

In einer neuen Bibliothek ist natürlich auch ein guter Platz für Kunst, so der Gedanke und die Idee für ein Wandbild im Eingangsbereich. Gespräche dazu gab es mit einem Keramiker - und auch schon einen ersten Entwurf. Mit einer Crowdfunding-Kampagne sollte das Geld dafür beschafft werden. Die Bücherfreunde warben für das Projekt beim Hausherrn der Bibliothek, der Stadt Kamenz. Vorerst wurden sie aber gebremst.

„Es gelang wohl nicht, alle von der Idee zu überzeugen“, so Wolfgang Melzer etwas traurig. Vielleicht sei es einfach zu groß gedacht gewesen: „Wir werden neue lohnende Projekte finden.“ Jedenfalls soll die Bibliothek ein offenes Haus werden, in das man jede Woche geht, um etwas Bereicherndes zu erleben. Das sei für die Angestellten allein nicht zu schaffen. Deshalb gibt es jetzt den Bibliotheksverein.

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