Kamenz
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Kamenzer gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Der Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental lädt zum Gedenken ein, ärgert sich aber über die Terminverschiebung durch die Stadt.

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Nach einer Pause durch Corona wird am Donnerstag im Herrental wieder der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
Nach einer Pause durch Corona wird am Donnerstag im Herrental wieder der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. © Archivfoto: Matthias Schumann

Kamenz. Nach einer Zwangspause im Vorjahr durch die Corona-Pandemie kann in diesem Jahr am 27. Januar wieder öffentlich der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden. Dazu lädt der Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental ein.

Die neue Corona-Schutz-Verordnung lasse unter Auflagen wieder Veranstaltungen im Freien zu. Der Förderverein bedauert allerdings sehr, dass die Veranstaltung von der Stadt auf 13.30 Uhr vorverlegt wurde. Gerade für Berufstätige sei das denkbar ungünstig, um problemlos teilnehmen zu können.

Bei der Stadtverwaltung sei man sich bewusst, dass der Zeitpunkt für Berufstätige nicht so gut ist und erklärt gegenüber Sächsische.de, man habe die konkreten Bestimmungen der Corona-Schutz-Verordnung abwarten müssen. Es sei alles sehr knapp gewesen. So habe erst spät die Entscheidung fallen können, dass das Gedenken am 27. Januar möglich ist.

Verein plant neue Informationstafeln

"Inzwischen gab es aber auch schon terminliche Planungen für diesen Tag, die sich nicht ohne Weiteres verschieben ließen", so Stadtsprecher Thomas Käppler. Deshalb sei der Beginn der Veranstaltung auf 13.30 Uhr gelegt worden. Es sei ja für die Bürger auch im Nachgang möglich, das Herrental aufzusuchen und der Opfer mit Blumen zu gedenken. Die Stadt habe das so ähnlich auch dem Verein mitgeteilt.

Der hat über das Gedenken hinaus noch andere Pläne. Die Gedenkstätte ist 2011 umfassend neugestaltet worden. Es sei aber "bereits lange angedacht, die Gedenkstätte mit vier Informationstafeln zu vervollständigen", so Andreas Koch, der Vereinsvorsitzende. In Abstimmung mit der Stadt habe der Verein Fördergeld beantragt. Das stehe nun zur Verfügung; die Tafeln sollen in diesem Jahr aufgebaut werden.

In Kamenz ist es in den vergangenen Jahren zu einer Tradition geworden, am 27. Januar jährlich abwechselnd an der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus am Robert-Koch-Platz und im Herrental zu gedenken. Der Tag ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er ist als Jahrestag bezogen auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. (SZ/ha)