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Kamenz: Hier gibt es Hilfe bei Fußproblemen aller Art

Aus der Podologie-Praxis von Katja Hofmann in Kamenz wird jetzt ein Zentrum für Fußgesundheit. So profitieren Kunden davon.

Von Ina Förster
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Katja Hofmann führt ihre Podologische Praxis seit 15 Jahren in Kamenz. Zum Jubiläum gibt es einige Neuigkeiten.
Katja Hofmann führt ihre Podologische Praxis seit 15 Jahren in Kamenz. Zum Jubiläum gibt es einige Neuigkeiten. © Matthias Schumann

Kamenz. Wer zu Katja Hofmann und ihrem Team kommt, hat Probleme mit den Füßen. Und das scheinen sehr viele Menschen in und um Kamenz zu sein. Denn das Terminbuch der Podologin ist auf Wochen im Voraus ausgebucht. Als sie vor 15 Jahren als Einzelkämpferin und in zwei kleinen Räumchen in Kamenz-Ost in ihre Selbstständigkeit startete, ahnte sie selbst wahrscheinlich am wenigsten, was ihr die Zukunft alles bringen würde.

Doch manche Dinge müssen groß geträumt werden, lautet ihr Credo schon immer. Und so arbeitet sie mittlerweile mit einem achtköpfigen Team in ihrer 130 Quadratmeter großen Podologie an der Weststraße. Sie schaut auf eine Erfolgsgeschichte zurück und hat noch viel vor.

Bedarf an medizinischer Fußpflege steigt stetig

Aus der Praxis Katja Hofmann wird ab Frühjahr 2024 das Kamenzer Zentrum für Fußgesundheit. Dazu gehört auch ein neuer Name. "Meapodo" heißt übersetzt so viel wie "Mein Fuß".

"Hier können und wollen wir uns nun noch mehr Spezialrichtungen widmen", sagt die 39-Jährige. Der Behandlung von diabetischen Füßen, der sehr gefragten Nagelspangen-Therapie sowie Narbenbehandlungen. "Schon heute arbeiten wir mit zahlreichen Arztpraxen und Apotheken der Umgebung vertrauensvoll und gut zusammen", so Katja Hofmann.

Podologie beinhalte so viel mehr als gewöhnliche Fußpflege, erklärt sie. Und der Bedarf an medizinischer Fußpflege wachse, was sicherlich etwas mit der alternden Gesellschaft zu tun habe. Zur Kundschaft gehören deshalb vor allem viele Senioren. Aber nicht nur. Gerade bei Diabetes wachse die Patientenzahl in jüngeren Altersgruppen - oft als Folge eines ungesunden Lebensstils.

Diabetiker bemerken Fußverletzungen oft nicht

"Bei Diabetes treten in Folge der Erkrankung leider oft auch Gefühlsveränderungen auf. Viele Patienten kommen bereits mit schwereren Verletzungen am Fuß in die Podologie, weil sie gar nicht gemerkt haben, dass sie sich etwas eingetreten haben", sagt Katja Hofmann. Bis hin zur Ein-Euro-Münze haben sie und ihr Team schon einiges gesehen; leider oft auch sehr fortgeschrittene Probleme.

Nachdem seit einem Jahr Krankenkassen die Spangentechnik, die bei eingewachsenen Zehennägeln angewandt wird, bezahlen, erfreue sie sich immer größerer Beliebtheit. Die Drähte werden vor Ort gefertigt und angepasst, so dass der Nagel in ursprünglicher, gesunder Form weiterwachsen kann. Damit gebe es eine große Erfolgsquote.

Oft sei es einfach nur falsches Schuhwerk, weshalb viele Kunden Probleme hätten. "Wir kooperieren hier beispielsweise eng mit der Firma Fuß & Schuh", sagt Katja Hofmann. Andere Partner seien Diabetologen, Rheumatologen, viele Hausärzte aus der Region, aber auch Heilpraktiker.

Podologin: Es ist wirklich ein abwechslungsreicher Beruf

Das Angebot des Fußzentrums ist breit: Beseitigung von Warzen und Hühneraugen, Hilfe nach Amputationen, aber auch unterstützende Anwendungen während Chemo-Therapien gehören dazu. "Wir bieten auch spezielle Massagetechniken für Baby-Füße an", sagt Katja Hofmann. "Es ist wirklich ein abwechslungsreicher Beruf, den wir haben." Auch wenn die Arbeit mit Füßen nicht jedermanns Sache sei.

Aktuell bildet die 39-Jährige zwei Azubi aus. "Podologen sind nach wie vor rar gesät", so die Chefin. Da zieht sie sich gern eigenen Nachwuchs heran. Viele würden das Berufsbild leider noch immer unterschätzen. Doch es sei vielseitig und technisch anspruchsvoll. "Eigentlich ähnlich wie in der Zahntechnik - bei uns wird gefräst, abgesaugt, geschnitten. Auch Hornhaut wird bei uns ausschließlich mit dem Skalpell abgetragen. Wir sind hier auf einem hohen medizinischen Versorgungsniveau", so Hofmann. Auch einen Steril-Raum gibt es in ihrer Praxis.

Team macht auch Hausbesuche

Täglich fährt das Team zu Hausbesuchen. Dieser Service werde gern angenommen von Kunden, die eben nicht selbst zu Fuß herkommen können. In der Praxis an der Weststraße warten vier moderne Behandlungsräume auf Kundschaft. "Den Umzug 2022 hierher - mitten in der Corona-Pandemie übrigens - haben wir nicht bereut", resümiert Katja Hofmann. Es gibt genügend Parkplätze am Bönischplatz, und das Viertel sei mittlerweile wieder gut besiedelt mit Unternehmen.

"Doch nach 15 Jahren ist es Zeit, unsere Praxis auf eine nächste Stufe zu heben", sagt sie entschlossen. Deshalb kommt jetzt das Zentrum für Fußgesundheit." Hier werde künftig das komplexe Wissen und Können für gesunde, gepflegte Füße gebündelt - mit vertrauten Gesichtern und in bewährter Qualität.

Geht es nach Katja Hofmann, darf aus der Sache gern noch mehr wachsen. "Unser Konzept muss sich bewähren. Aber dann wären wir sicher gute Franchisgeber", schmunzelt sie.

Am Sonnabend, dem 4. Mai 2024, gibt es von 13 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür im Zentrum für Fußgesundheit an der Weststraße 15 in Kamenz.