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Ein Großröhrsdorfer - zwei Auszeichnungen

Bernd Franke wurde jetzt für seine Arbeit im Museumswesen geehrt. Der Verein, in dem er sich engagiert, plant schon die nächsten Projekte und hofft auf Hilfe.

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Bernd Franke, hier im Großröhrsdorfer Industrie- und Bandmuseum, wurde jetzt für seine ehrenamtliche Arbeit geehrt.
Bernd Franke, hier im Großröhrsdorfer Industrie- und Bandmuseum, wurde jetzt für seine ehrenamtliche Arbeit geehrt. © René Plaul

Großröhrsdorf. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) zeichnete jetzt den Großröhrsdorfer Bernd Franke innerhalb der Aktion "Ehrenamt im Museumswesen" aus. Damit wird die Arbeit der freiwilligen Helfer und ihr Beitrag zur sächsischen Kulturlandschaft gewürdigt. Der gesamte Verein Industrie- und Bandmuseum arbeitet ehrenamtlich, und man war sich innerhalb des Vereines schnell einig, Bernd Franke für diesen Preis vorzuschlagen.

„Ehrenamtliches Engagement im Museumswesen zu würdigen, ist mir ein großes Anliegen. Es ist wichtig, dass wir den gesellschaftlichen Beitrag der ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Fokus der Öffentlichkeit stellen und damit auch jüngere Generationen für bürgerschaftliches Engagement im sächsischen Museumswesen motivieren“, betonte die Kulturministerin.

Buch stellt die größten Bandfabriken vor

Bernd Franke sowie Vereinsvorsitzender Bernd Hartmann sind Gründungs- und Vorstandsmitglieder des Großröhrsdorfer Industrie- und Bandmuseum. Sie sind maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung des Technischen Museums der Bandweberei in Großröhrsdorf beteiligt. Der Verein bewahrt die Erinnerung an dieses Handwerk und erforscht die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung Großröhrsdorfs, die in den vergangenen 340 Jahren maßgeblich durch die Bandweberei geprägt wurde.

Bernd Franke fasste diese gesammelten Erkenntnisse in dem umfangreichen Buch „Großröhrsdorf und die Bandweberei“ zusammen. Darin wird die Geschichte der Bandweberei der Region beleuchtet. Außerdem werden die 26 größten Bandfabriken Großröhrsdorfs auf insgesamt 250 Seiten vorgestellt.

Der Großröhrsdorfer Bernd Franke erhielt aus den Händen der sächsischen Kulturministerin Barbara Klepsch eine Auszeichnung im Rahmen der Aktion "Ehrenamt im Museumswesen".
Der Großröhrsdorfer Bernd Franke erhielt aus den Händen der sächsischen Kulturministerin Barbara Klepsch eine Auszeichnung im Rahmen der Aktion "Ehrenamt im Museumswesen". © Michael Schmidt

Für dieses Buch erhielt Bernd Franke im November auch einen Ehrenpreis beim Sächsischen Landespreis für Heimatforschung. Die geplante Auszeichnungsveranstaltung musste 2020 pandemiebedingt abgesagt werden. Dieser Preis wird seit 2008 jährlich vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus an ehrenamtlich tätige Heimatforscher vergeben.

Einer der ersten Preisträger war 2009 Pfarrer Norbert Littig aus Kleinröhrsdorf mit seinem Buch „Erbaut 1928 CS. Erinnerung an die jüdische Familie Schönwald aus Großröhrsdorf.“ Seit 2019 erfolgt die Organisation des Wettbewerbs im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Ministerium durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz.

Material über Webereien in drei Orten gesucht

Bernd Franke arbeitet weiterhin ehrenamtlich an der Erforschung der Geschichte der Bandfabriken. Als nächstes Projekt plant der Museumsverein, ein Buch über die Bandwebereien in Pulsnitz, Ohorn und Bretnig herauszugeben. Von diesen Webereien ist nicht so viel historisches Material überliefert, wie von den Großröhrsdorfer Fabriken. Durch die Stadtverwaltung Pulsnitz sowie Mitarbeiter der Pulsnitzer Kultur- und Tourismusgesellschaft wurde bereits entsprechendes Wissen zusammengetragen.

Auch die Bandwebereien F.J. Rammer, Scholz und Hauffe Bänder sowie engagierte Heimatforscher konnten schon Informationen und Fotos beisteuern. Trotzdem gibt es für eine umfangreiche Bestandsaufnahme und historische Betrachtung noch einige Lücken zu füllen. (SZ)

Aufruf: Wer hat Informationen, Produkte oder Fotos von den Bandwebereien in den Orten Bretnig, Ohorn und Pulsnitz? Das Technische Museum der Bandweberei freut sich über leihweise bereitgestellte Objekte und entsprechende Informationen. Das Museum ist unter Telefon 035952 48247 und per Mail unter [email protected] zu erreichen.

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