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Darum geht es bei der Gemeinderatswahl in Schwepnitz

Bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 bewerben sich in Schwepnitz 14 Männer und eine Frau. Welche Herausforderungen auf die Gewählten in den nächsten Jahren warten.

Von Heike Garten
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Knackpunkt: Noch nicht gelungen ist in Schwepnitz die vollständige Sanierung der Wohnblöcke am Brackenweg (l.). Pluspunkt: Die Gemeinde kann auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung zurückblicken; zum Beispiel baute die Firma Bauder ein neues Werk.
Knackpunkt: Noch nicht gelungen ist in Schwepnitz die vollständige Sanierung der Wohnblöcke am Brackenweg (l.). Pluspunkt: Die Gemeinde kann auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung zurückblicken; zum Beispiel baute die Firma Bauder ein neues Werk. © Matthias Schumann

Schwepnitz. Schwepnitz blickt auf eine kontinuierliche Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren zurück, auch wenn es noch offene Baustellen gibt. Die Entscheidungen, was passiert und was nicht, trifft der Gemeinderat. Dieser wird jetzt neu gewählt und stellt somit die Weichen für die künftige Legislaturperiode. Größte Herausforderung für den Ort sind die schwierige finanzielle Situation und der öffentliche Nahverkehr.

Wer tritt in Schwepnitz zur Gemeinderatswahl an?

In Schwepnitz treten drei Wählervereinigungen zur Wahl an. Für die Erste Freie Wählervereinigung Schwepnitz (EFWV) bewerben sich elf Kandidaten, für die Wählervereinigung Grüngräbchen sind es drei Kandidaten, und für die Freunde des DRK tritt ein Kandidat an.

Wie wurde im Jahr 2019 in Schwepnitz gewählt?

Bei der Gemeinderatswahl 2019 konnte die EFWV die meisten Stimmen auf sich vereinen – insgesamt 70,4 Prozent. Sie nahm damit zehn Sitze im Gemeinderat ein. Auf 11,6 Prozent kam die WV Grüngräbchen und auf 11,4 Prozent die AfD. Beide sind mit jeweils einem Sitz im Gemeinderat vertreten. Zur Kommunalwahl in diesem Jahr tritt die AfD. nicht mehr an.

Was waren die wichtigsten positiven Entwicklungen?

Bürgermeisterin Elke Röthig (parteilos) schätzt die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat als sehr gut und objektiv ein. Die wichtigsten Entscheidungen und auch umgesetzten Maßnahmen waren ihrer Meinung nach der Bau der Essensausgabe mit dem Speiseraum. Zwar wird seit Sommer 2022 in der Schulküche nicht mehr frisch gekocht, aber die vorhandenen Räume werden als Ausgabestelle und zum Essen genutzt.

Als positive Entwicklung sieht die Bürgermeisterin auch den Neubau der Kita und den Kauf des Gebäudes der ehemaligen Physiotherapie. „Das ist wichtig, um die Grundschule erweitern zu können“, so Elke Röthig.

Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung von Schwepnitz nicht vordergründig in den Bereich der Gemeinde fällt, so kann man doch sagen, dass sich in Schwepnitz große, starke Unternehmen angesiedelt haben. Ein Beispiel ist die Firma Bauder, die erst 2023 die modernste Produktionsanlage für Dachbahnen in Europa eingeweiht hat. 60 Millionen Euro investierte das Unternehmen in das neue Werk in Schwepnitz. Die Gemeinde Schwepnitz hat hier in den 90er-Jahren wesentliche Voraussetzungen mit der Erschließung des Industriegebietes geschaffen. „Es gab noch viele nennenswerte Dinge, die ich aber nicht alle aufzählen kann. Ich bin trotzdem stolz auf alles, was wir geschafft haben“, sagt sie.

Was ist in den vergangenen Jahren noch nicht gelungen?

Schwepnitz verfügt nicht über eine Betreuungs- oder Pflegeeinrichtung für Senioren. „Versuche gab es. Dass wir es nicht geschafft haben, eine solche Einrichtung in Schwepnitz zu etablieren, tut mir sehr weh“, so Elke Röthig. Nicht geschafft wurde außerdem die vollständige Sanierung der gemeindeeigenen Wohnblöcke am Brackenweg.

Was sind die Herausforderungen für die nächsten Jahre?

Auf den neuen Gemeinderat kommen eine Menge Aufgaben zu. Vor allem geht es in Schwepnitz darum, finanziell wieder auf sicheren Füßen zu stehen. „Da muss das Land die Kommunen besser unterstützen“, so Elke Röthig. Aktuell sieht Elke Röthig die Gemeinde in großen finanziellen Schwierigkeiten. Man befinde sich in einer Haushaltskonsolidierung, und alle Gebühren, Steuern und Beiträge müssen auf den Prüfstand.

Für die Gemeinde ist es außerdem wichtig, besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden zu werden. Gerade mit Blick auf die Betriebe in der Region sei es wichtig, dass die Arbeitnehmer auch zu ihrer Firma kommen.

Das sind die 15 Kandidaten für die Gemeinderatswahl in Schwepnitz

Erste Freie Wählervereinigung Schwepnitz (EFWV)

  • Michael Lode, Beamter gehobener feuerwehrtechnischer Dienst, 1980, Zeisholz
  • Burkhardt Hantel, Sicherheitsingenieur, 1959, Cosel
  • Diana Meinke, selbstständige Friseurmeisterin, 1974, Zeisholz
  • Heiko Lubrich, Bundesbeamter, 1981, Schwepnitz
  • Dr. Pierre Lange, Arzt, 1970, Schwepnitz
  • Maik Mattheschke, Selbstständiger, 1982, Schwepnitz
  • Paul Kühne, Straßenwärter, 1989, Schwepnitz
  • Alexander Hansky, Kfz-Mechaniker, 1982, Schwepnitz
  • Albert Goos, Staatlich geprüfter Techniker, 1982, Schwepnitz
  • Jens Krzyzaniak, Sachverständiger, 1975, Schwepnitz
  • Arnulf Georgi, Installateur- und Klempnermeister, 1969, Schwepnitz

Wählervereinigung Grüngräbchen

  • Rene Ziesche, Wartungstechniker, 1971, Grüngräbchen
  • Thomas Franke, Dipl.-Physiker, 1965, Grüngräbchen
  • Mario Pätzold, Landwirt, 1965, Grüngräbchen

Freunde des DRK

  • Stefan Brade, Fachinformatiker, 1985, Bulleritz