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Landtagswahl im Kreis Bautzen: Ergebnisse, Reaktionen und Analysen

In Sachsen wurde am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Im Landkreis Bautzen fanden außerdem drei Bürgermeisterwahlen statt. Alle Infos zur Wahl in unserem Newsblog.

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Die Landtagswahl ist vorbei, nun verschwinden auch die Wahlplakate von den Straßen im Landkreis Bautzen.
Die Landtagswahl ist vorbei, nun verschwinden auch die Wahlplakate von den Straßen im Landkreis Bautzen. © Steffen Unger

Landtagswahl in Sachsen 2024: Das Wichtigste für den Landkreis Bautzen in Kürze

4. September 2024, 10 Uhr: Der Wahlkreis um die Stadt Bautzen wird erstmals von der AfD im Landtag repräsentiert. Wieso Jörg Urban gegen Marko Schiemann von der CDU punkten konnte, hat Sächsische.de-Reporter Tim Ruben Weimer analysiert.

3. September 2024, 17.42 Uhr: Vier von fünf Direktmandaten und die meisten Stimmen für die AfD. Insgesamt acht Gewählte, vier der AfD, zwei der CDU und je eine von BSW und SPD, ziehen direkt und über die Landeslisten für den Landkreis Bautzen in den neuen Sächsischen Landtag ein. So lassen sich die Ergebnisse der Landtagswahl 2024 für den Kreis ganz kurz zusammenfassen.

Aber wie reagieren Verbände, Wirtschaft, Sorben, Kultur oder Gewerkschaft aus dem Landkreis auf die Wahlergebnisse? Sächsische.de hat deren Vertreter gefragt.

2. September 2024, 17.11 Uhr: Die Direktkandidaten der AfD haben vier von fünf Bautzener Wahlkreise für sich entschieden - einer mehr als bei der Landtagswahl 2019. In Kamenz hat nun allerdings ein neues Gesicht die Wähler für sich gewonnen - und auch über die Landesliste ziehen zwei neue Kandidatinnen ein. Hier der Überblick über die acht Bautzener Kandidaten und Kandidatinnen.

2. September 2024, 15.04 Uhr: Die Domowina - Bund Lausitzer Sorben ist nach den Wahlergebnissen bei den Landtagswahlen in Sachsen besorgt über die Zukunft der Region, Deutschlands und Europas. "Die hohe Anzahl an Stimmen für rechtsextremistische und populistische Parteien stellt eine ernsthafte Herausforderung für unsere demokratische Gesellschaft dar", teilt die Domowina mit.

Als sorbisches Volk und nationale Minderheit seien die Sorben besonders von den Entwicklungen betroffen. "Das Erstarken rechtsextremistischer Kräfte weckt düstere Erinnerungen an die Vergangenheit und bedroht die Werte, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut."

2. September 2024, 14.01 Uhr: Das vorläufige Ergebnis der Landtagswahl in Sachsen 2024 steht fest. Im Landkreis Bautzen gibt es mit der AfD und dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zwei klare Gewinner. Sächsische.de ordnet die Ergebnisse für den Landkreis Bautzen im Überblick ein und erklärt, welche Erkenntnisse sich aus der Landtagswahl hier ergeben.

2. September 2024, 13.57 Uhr: Freie Wähler Kandidat und Bautzener Stadt- und Kreisrat Mike Hauschild zieht eine ernüchternde Bilanz des Wahlabends: "Es ist wie es ist, wir haben die Zahlen gesehen und die Mehrheit der Bürger hat sich für andere Parteien entschieden", sagt er.

Hauschild holte in seinem Wahlkreis 56 - Bautzen 5 laut vorläufigen Ergebnissen 3,5 Prozent der Erststimmen. Bei den Zweitstimmen fielen in Hauschilds Wahlkreis 1,9 Prozent, in Sachsen kommen sie auf 2,3 Prozent bei den Listenstimmen und 4,8 Prozent bei den Direktstimmen. "Die Leute sind gespalten", sagt er. "Sachliche Argumente der Mitte hatten keine Relevanz, das muss man akzeptieren." Parteien wie das BSW und die AfD hätten "unsachliche Versprechen und einen unsachlichen Wahlkampf" mit Wahlplakatsprüchen wie zum Beispiel "GEZ schaffen wir ab" betrieben. "'Sarah kommt' war ja nie so, wie es auf den Plakaten stand", sagt er.

Von seiner politischen Arbeit als Stadt- und Kreisrat lässt sich Hauschild trotz der Ergebnisse aber nicht abhalten. "Ich werde weiter wie die letzten 15 Jahre meine Aufgaben machen und mich weiter für die Bürger vor Ort einsetzen", sagt er. "Wir werden einfach weiter unsere kleine Welt verbessern anstatt der großen."

2. September 2024, 12.24 Uhr: AfD-Kandidat und Landesvorsitzender Jörg Urban ist mit dem Wahlsieg in seinem Wahlkreis 56 - Bautzen 5, mit dem er als Direktkandidat in den Landtag einzieht, zufrieden: "Ich freue mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen in meinem Wahlkreis und die hohe Wahlbeteiligung", sagt er. "Sie belegt, dass sich unsere Bürger mehr Demokratie wünschen.

In den nächsten fünf Jahren werde ich mich für einen Ausbau der Infrastruktur, für eine Beseitigung des Lehrermangels und für eine vernünftige Energiepolitik einsetzen."Im Wahlkreis Bautzen 5 nahm der AfD-Landeschef mit 42,4 Prozent der Stimmen Marko Schiemann (CDU) das Direktmandat ab. Der Bautzener CDU-Kandidat kam auf 38,1 Prozent. Er zieht aber über die Landesliste ins Parlament ein.

2. September 2024, 11.20 Uhr: "Ich freue mich darüber, Bischofswerda und das Oberland in den nächsten Jahren im Landtag vertreten zu dürfen", sagt Laura Stellbrink, die über die Liste für die SPD in den Landtag einzieht. Der Wahlkampf habe jedoch stark polarisiert, das würden auch die Wahlergebnisse zeigen, konstatiert sie und fordert: "Hier müssen alle daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft wieder zusammenfindet."

Die AfD werde zwar von den meisten Leuten hier gewählt, aber sie werde nichts für die Oberlausitz tun, sagt Stellbrink, die verspricht: "Ich werde für die Oberlausitz arbeiten und für die Menschen hier. Da schließt sich eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremistischen AfD völlig selbstverständlich aus."

2. September 2024, 10.04 Uhr: Für die FDP sei das Wahlergebnis bei der Landtagswahl Sachsen 2024 „niederschmetternd“, sagt Matthias Schniebel, FDP-Vorsitzender im Landkreis Bautzen. „Das kann man nicht schönreden. Es ist enttäuschend. Wir haben alles gegeben und den Fokus auf Landesthemen gesetzt, es aber nicht geschafft das rüberzubringen.“

Matthias Schniebel ist Vorsitzender der FDP im Landkreis Bautzen und trat als Direktkandidat im Wahlkreis 53 - Bautzen 2 bei der Landtagswahl Sachsen 2024 an.
Matthias Schniebel ist Vorsitzender der FDP im Landkreis Bautzen und trat als Direktkandidat im Wahlkreis 53 - Bautzen 2 bei der Landtagswahl Sachsen 2024 an. © Steffen Unger

Schniebel war als Direktkandidat im Wahlkreis 53 – Bautzen 2 angetreten und kam hier mit zwei Prozent auf den sechsten Platz. Ähnliche und teils noch niedrigere Werte erreichte die FDP auch bei den Erst- und Zweitstimmen in den anderen Wahlkreisen im Landkreis Bautzen. Trotz einer Landtagswahl sei es aber um bundespolitische Themen wie Krieg und Frieden oder Migration gegangen, begründet der FDP-Kandidat das Wahlergebnis. Hinzugekommen, sei das taktische Wählen, um die AfD zu verhindern. Bei anderen Wählern habe dagegen das Abstrafen der Ampelregierung im Vordergrund gestanden.