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Von Ortsjubiläen bis zur Hochstapler-Geschichte: Das steht im Oberlausitzer Hausbuch 2024

Das Neue Oberlausitzer Hausbuch ist jetzt erschienen. Es enthält Geschichten über bekannte Persönlichkeiten, Gewässer und den Fürsten der Diebe.

Von Heike Garten
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Historiker Dr. Lars-Arne Dannenberg mit dem Neuen Oberlausitzer Hausbuch. Es enthält Geschichten aus der ganzen Oberlausitz.
Historiker Dr. Lars-Arne Dannenberg mit dem Neuen Oberlausitzer Hausbuch. Es enthält Geschichten aus der ganzen Oberlausitz. © Matthias Schumann

Königsbrück. Wussten Sie, dass im Deutschbaselitzer Großteich schon seit 1695 Karpfen gezüchtet wurden? Oder dass der Abgottfelsen bei Bautzen einmal ein beliebter Ort für einen Spaziergang war? Oder welche facettenreichen Beziehungen die Stadt Zittau mit Italien hatte? Wenn nicht, können Sie es im Neuen Oberlausitzer Hausbuch 2024 erfahren, das jetzt im Via Regia Verlag Königsbrück erschienen ist.

Das Hausbuch ist ansatzweise wie ein Kalender gestaltet und nach Monaten geordnet. In jedem erfährt man die verschiedensten Geschichten und Wissenswertes aus der Oberlausitz. So sind unter anderem die Oberlausitzer Ortsjubiläen 2024 enthalten, genauso wie der Oberlausitzer Hundertjährige Kalender oder auch die Wörter des Jahres 2023 einschließlich der Suche nach den Oberlausitzer Wörtern für 2024. Insgesamt 183 Seiten hat das neue Hausbuch, und es enthält auch zahlreiche Fotografien und Illustrationen.

Das Cover des Neuen Oberlausitzer Hausbuches 2024.
Das Cover des Neuen Oberlausitzer Hausbuches 2024. © Lars-Arne Dannenberg

Herausgeber des Buches sind die Historiker Dr. Lars-Arne Dannenberg aus Königsbrück und Dr. Matthias Donath aus der Nähe von Meißen. Beide zeichnen seit 2018 für das Oberlausitzer Hausbuch verantwortlich. „Den Leser erwarten geschichtliche und naturkundliche Beiträge, persönliche Erinnerungen, Mundartgedichte, Texte zur deutsch-sorbischen Geschichte oder tragische Schicksale“, erklärt Lars-Arne Dannenberg. Mehrere Autoren haben an dem Buch mitgearbeitet und vermitteln so ein breites Themenspektrum aus der Oberlausitz.

Eine kleine Kostprobe gefällig? Autor Torsten Richter-Zippack schreibt über die Talsperre Bautzen als Wasserspeicher und Freizeitparadies. „Fast 45 Millionen Kubikmeter Wasser können dort gespeichert werden. Das Einzugsgebiet reicht bis nach Tschechien. Schließlich befindet sich eine der drei Spreequellen im Nachbarland“, heißt es unter anderem in dem Beitrag.

Camping und Fischzucht am Großteich

Der selbe Autor schreibt auch über den Deutschbaselitzer Großteich. Dieser wurde bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf Anordnung des Rates der Stadt Kamenz angelegt und über zehn Jahre gebaut. Seit 1695 betreibt die Teichwirtschaft von Zezschwitz die Karpfenzucht in Deutschbaselitz. Zu DDR-Zeiten oblag dies dem VEB Binnenfischerei Dresden, doch nach der Wende übernahm die Familie von Zezschwitz wieder den Fischereibetrieb. Den meisten Leuten wird der Deutschbaselitzer Großteich allerdings als ein Naherholungsgebiet mit einem großzügig angelegten Campingplatz und einer Bungalowsiedlung ein Begriff sein.

Spannend wird es in einem Beitrag von Lars-Arne Dannenberg unter der Überschrift „Ein Fürst der Diebe – Der Hochstapler Georges Manolescu und die Oberlausitz“. Im Frühjahr 1901 hatte die Klatsch- und Regenbogenpresse ihren Skandal. Der Fürst Lahovary – alias Georges Manulescu (1871-1908) – war als Hochstapler, Heiratsschwindler und gemeiner Dieb überführt worden. Die Spur des gebürtigen Rumänen führt auch nach Sachsen, genauer gesagt in die Oberlausitz nach Königsbrück. Was genau dort passierte, ist in dem Beitrag zu erfahren.

Geschichten aus der gesamten Oberlausitz

Doch es gibt noch viel mehr spannende Geschichten im neuen Hausbuch, die aus der ganzen Oberlausitz stammen. Eine Lektüre ist nicht nur für Geschichtsfreunde empfehlenswert, und bei manchem Beitrag kommt der Leser unwillkürlich ins Schmunzeln.

Das Oberlausitzer Hausbuch 2024 ist in Buchhandlungen der Region oder beim Via Regia Verlag erhältlich.