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In Schutzkleidung ins alte Bischheimer Gemeindeamt

Arbeiter in Schutzanzügen und mit Schutzmasken werden ab dieser Woche in Bischheim zu sehen sein. Das ist der Grund dafür.

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Im ehemaligen Bischheimer Gemeindeamt finden derzeit Untersuchungen nach Schadstoffbelastungen statt.
Im ehemaligen Bischheimer Gemeindeamt finden derzeit Untersuchungen nach Schadstoffbelastungen statt. © Matthias Schumann

Haselbachtal. Die Gemeinde Haselbachtal plant, das ehemalige Gemeindeamt an der Hauptstraße in Bischheim zu einem energieautarken Gemeindezentrum umzubauen. Nach umfangreichen Planungen und einer Zusage von Fördermitteln aus dem sogenannten Strukturstärkungsgesetz beginnen in dieser Woche erste Untersuchungen des Gebäudes und der Flächen auf dem Grundstück sowie eine Sanierungserkundung.

Der Hintergrund für diese Untersuchungen liegt in der Geschichte des Gebäudes und der Umgebung. Das Baufeld befindet sich im Bereich einer ehemaligen Fließ,-, Teer und Weißstrickfabrik. „Es ist daher nicht auszuschließen, dass der Boden mit Schadstoffen konterminiert ist“, erklärt Bürgermeister Tobias Liebschner (parteilos). Mitarbeiter eines Büros für Altlastenuntersuchung sowie eines Ingenieurbüros für Baugrunduntersuchung werden deshalb bis zum 29. Juli auf dem Gelände aktiv sein.

„Diese Mitarbeiter sind teilweise in voller Schutzkleidung, also in weißen Schutzanzügen, Schutzmasken und Spezialhandschuhen, ausgestattet. Anwohner und Passanten sowie Autofahrer brauchen sich also nicht wundern oder gar ängstlich werden, wenn sie die Arbeiter in ihrer Ausrüstung sehen“, so der Bürgermeister. Er betont auch, dass während der Arbeiten aufgrund der vorhandenen umweltchemischen Belastungen im Untergrund Geruchs- und Geräuschbelästigungen auftreten können.

Spielplatz ist wegen der Untersuchungen gesperrt

Die Arbeiten finden werktags statt. Auch der öffentliche Spielplatz, der sich in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Gemeindeamtes befindet, muss während der Zeit der Untersuchungen gesperrt werden.

Eine erste visuelle Einschätzung und mehrere Begehungen im Jahr 1999 hatten ergeben, dass es in dem Bereich mehrere Flächen gibt, die kontaminiert sind. Insgesamt sind in der damaligen Beurteilung zwölf Bereiche angegeben, unter anderem der der ehemaligen Elaskontanks, des Kesselhauses, der Schlosserei, des Spinnsaales, des Transformatorenhaues und des Ascheplatzes.

Eine Umgestaltung des ehemaligen Gemeindeamtes kann also erst erfolgen, wenn die Untersuchungen abgeschlossen und Schadstoffe beseitigt sind. Wie lange das alles insgesamt dauert, kann derzeit nicht gesagt werden. (SZ/Hga)