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Mann unter Mauer begraben

Ein Unglück ereignete sich bei Bauarbeiten an einem privaten Haus in Piskowitz bei Nebelschütz. Das Opfer starb unter den Trümmern einer Kellerwand.

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Bei Bauarbeiten am Wochenende an einem Haus in Piskowitz stürzte ein Stück der Hausmauer ein und begrub einen Mann bei dem tragischen Unglück unter sich. Das Gebäude musste für die Bergung des Opfers mit einem Holzgestell gestützt werden.
Bei Bauarbeiten am Wochenende an einem Haus in Piskowitz stürzte ein Stück der Hausmauer ein und begrub einen Mann bei dem tragischen Unglück unter sich. Das Gebäude musste für die Bergung des Opfers mit einem Holzgestell gestützt werden. © THW

Nebelschütz/Piskowitz. Im Nebelschützer Ortsteil Piskowitz bei Kamenz kam am Sonnabendmorgen bei einem tragischen Unglück ein Mensch ums Leben. Der 32-jährige Hauseigentümer war laut Polizei zum Zeitpunkt des Unfalls bei Sanierungsarbeiten damit beschäftigt, die Grundmauer des Gebäudes aufzugraben. Dabei stürzte wohl unvermittelt ein Teil der Wand über dem Mann ein und begrub ihn unter sich, erklärte Thomas Grohme von der Polizeidirektion in Görlitz.

Ein Angehöriger des Opfers habe sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können und wurde nur leicht verletzt. Per Rettungshubschrauber wurde sofort ein Notarzt an die Unglücksstelle entsandt, konnte dem Mann aber nicht mehr helfen. Der Verschüttete starb unter den Trümmern.

Hauswand akut einsturzgefährdet

Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst eilten ebenfalls zur Unfallstelle. Die Bergung war nach Informationen der Polizei sehr kompliziert und aufwendig, da Teile des Hauses akut einsturzgefährdet waren. Helfer des Technischen Hilfswerks aus Kamenz wurden hinzugezogen und sicherten das Haus gemeinsam mit THW-Fachleuten aus Leipzig. Die rückte mit spezieller Sensortechnik an, um die Statik der Giebelwand zu überprüfen. Die Messtechnik kann kleinste Bewegungen in einsturzgefährdeten Häusern feststellen und Alarm auslösen.

Die Giebelwand des Hauses musste mit einem Holzgestell und Spanneinrichtungen gestützt werden, um die Bergung des Opfers durch Feuerwehrleute und THW-Helfer zu ermöglichen, berichtete der Kamenzer THW-Zugführer Enrico Trenn gegenüber Saechsische.de. Erst nach gut zehn Stunden, gegen 18.30 Uhr am Sonnabend habe die Leiche aus den Trümmern geborgen werden können.

Ein solcher Einsatz sei auch für die Rettungskräfte nie leicht zu bewältigen und sei ihnen sehr nahe gegangen, so Enrico Trenn, ihr ganzes Mitgefühl gehöre den Angehörigen. Sie wurden seelsorgerisch betreut und ein Kriseninterventionsteam war vor Ort. (SZ/ha)

Dieser Artikel wurde am 11. April 14.45 Uhr überarbeitet.

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Bei Bauarbeiten stürzte ein Teil der Hausmauer ein.
Bei Bauarbeiten stürzte ein Teil der Hausmauer ein. © LausitzNews.de/Toni Lehder