Von Dominique Bielmeier
Meißen. Es ist einer der bewegendsten Momente einer jeden Weinköniginnenwahl: Die amtierenden Hoheiten halten ihre Abschiedsreden, danken den Sponsoren, erzählen, was sie im Jahr ihrer Amtszeit gelernt haben. Meist fließen ein paar Tränen, bevor die Kronen abgenommen werden, um gleich danach auf neuen Häuptern Platz zu finden. Drei frische Gesichter repräsentieren nun den sächsischen Wein und seine Winzer, bis sich das Ganze wiederholt. Was aber wird aus den Hoheiten a. D.?
Einmal Weinkönigin, immer Weinkönigin – das ist ein Satz, den wohl die meisten so unterschreiben würden. Man wird auch nach dem Regentschaftsjahr immer wieder angesprochen, erzählt zum Beispiel Annegret Föllner (siehe rechts). „Manche sagen gar nicht meinen Namen, sondern immer: Da, die Weinkönigin kommt!“ Dabei ist ihre Amtszeit schon fast acht Jahre her.
Der Wiedererkennungswert der ehemaligen Königinnen und Prinzessinnen sowie die vielen Kontakte, die sie knüpfen, machen den Titel nicht selten zu einem richtigen Karrieresprungbrett, vor allem im Bereich Marketing. Kandidatinnen kämen oft aber auch aus der Gastronomie, seien Winzerinnen oder arbeiteten auch mal beim Finanzamt oder als Kosmetikerin, berichtet Sandy Prüger vom Weinbauverband, selbst Ex-Königin (siehe unten).
31 Jahre, 67 Gesichter – die Geschichte der sächsischen Weinhoheiten
Was nach ihrer Amtszeit für die meisten bleibt, ist die Liebe zum Wein, die bei Führungen, Verkostungen oder auf Weinfesten ausgelebt wird. „Sie sehen immer irgendwo Weinhoheiten“, sagt Prüger. Die SZ stellt vier ehemalige Königinnen im Porträt vor – mit Fotos aus ihrer Regentschaft und von heute.