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Kleintierkrematorium liegt auf Eis

Im Gewerbegebiet Goldene Höhe soll ein Friedhof für kleine Tiere entstehen. Doch die Pläne bleiben vorerst in der Schublade.

Von Elke Braun
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Mit Bildern wie diesem wirbt das Unternehmen Rosengarten-Tierbestattungen in seinem Flyer. Ob und wann das auch in Roßwein möglich sein wird, ist derzeit offen.
Mit Bildern wie diesem wirbt das Unternehmen Rosengarten-Tierbestattungen in seinem Flyer. Ob und wann das auch in Roßwein möglich sein wird, ist derzeit offen. © haustierbestattung.de

Roßwein. Vor zwei Jahren beschloss der Roßweiner Stadtrat, eine reichlich 3.300 Quadratmeter große Fläche im Gewerbegebiet an Familie Nietfeld aus dem niedersächsischen Badbergen zu verkaufen.

Die Familie betreibt in ihrem Heimatort das Unternehmen Rosengarten-Tierbestattungen. Die Fläche erwarb sie damals, um darauf auch in Roßwein ein Krematorium für Kleintiere zu errichten. Bislang hat sich allerdings auf dem Areal nichts getan. Anfang 2018 sagte Wolfgang Nietfeld noch, dass innerhalb der nächsten drei Monate mit dem Baubeginn zu rechnen sei.

„Das Vorhaben ruht zunächst bis auf unbestimmte Zeit“, sagte jetzt Svenja Holle, Pressesprecherin des Unternehmens. Grund dafür sei die Verwirklichung anderer Projekte, die derzeit im Vordergrund stünden. An den Plänen, ein Kleintierkrematorium in Roßwein zu bauen, werde aber weiterhin festgehalten, so die Sprecherin. „Wir haben uns derzeit zumindest noch nicht dagegen entschieden. Von absoluter Sicherheit möchte ich allerdings nicht sprechen“, sagte sie auf Anfrage. Tatsächlich ist das Unternehmen in den zurückliegenden zwei Jahren um zwei weitere Standorte gewachsen.

Die Familie Nietfeld hatte 2002 begonnen, auf einem historischen Bauernhof einen Ort der letzten Ruhe für Haustiere aufzubauen. Wie sie selbst auf ihrer Homepage berichtet, musste sie einige Jahre davor ihre Hündin Senta nach schwerer Krankheit einschläfern lassen. Den Abschied habe ihnen und den Kindern damals eine kleine Trauerfeier und ein schönes Grab im eigenen Garten erleichtert. Doch was tun Menschen, die keinen Garten haben?, fragten sie sich. Daraus entstand die Geschäftsidee, die nun schon in der zweiten Generation fortgeschrieben wird.

Zum Tierkrematorium „Rosengarten“ in Nietfelds Heimatort Badbergen kam 2012 die Außenstelle in Pritzwalk-Falkenhagen in Brandenburg dazu. Im Oktober 2018 eröffnete ein weiterer Standort im Spreewald an der Grenze zu Sachsen. Und im Sommer dieses Jahres stand die Eröffnung einer Filiale im Landkreis Trier-Saarburg in Hermeskeil in der Eifel an.

Bis spätestens zum Herbst 2022 wird sich das Unternehmen entscheiden müssen, ob es die Pläne in Roßwein tatsächlich umsetzen will. Der Stadtrat hatte bei seiner Beschlussfassung zum Verkauf des Grundstücks die Auflage erteilt, dass der Käufer innerhalb von fünf Jahren mit dem Vorhaben beginnen muss. Ansonsten erhält die Stadt die Möglichkeit, den Verkauf rückgängig zu machen.