Roßwein. Für viele Menschen sind ihre Haustiere Familienmitglieder, die sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten. Emotional und ein Ereignis voller Trauer ist es deshalb für sie, wenn der geliebte Vierbeiner stirbt.
Das deutschlandweit agierende Unternehmen Rosengarten Tierbestattungen mit Stammsitz in Badbergen möchte den Menschen in diesen schweren Stunden zur Seite stehen, sie mit ihrer Trauer um das Tier nicht allein lassen. Sie bieten Besitzern an, sich würdevoll von dem verstorbenen Tier zu verabschieden. Bald soll es diese Möglichkeit auch in Roßwein geben.
Grundstück schon vor fünf Jahren gekauft
Dafür hat das Unternehmen bereits vor fünf Jahren in Roßwein ein etwa 3.500 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet „Goldene Höhe“ erworben. Mehrfach wurden die Planungen verschoben, standen für das Unternehmen andere wichtige Vorhaben im Vordergrund.
„Die steigenden Energiekosten und Personalmangel stellen auch uns momentan vor große Herausforderungen, aber wir kommen zurecht“, sagt Geschäftsführer Arndt Nietfeld.
Zunächst auf die Bremse getreten
Dennoch habe das Unternehmen für das Projekt in Roßwein im vergangenen Jahr erst einmal auf die Bremse getreten. „Wir wollten schauen, wo die Entwicklung hingeht“, erklärt Nietfeld den Grund für die Verzögerungen.
Im Hintergrund wurden trotzdem die Planungen für das Tierkrematorium für Kleintiere und Pferde vertieft. „Nun sind alle Anträge und Unterlagen fertig und gehen demnächst an die zuständige Baubehörde“, so Nietfeld.
Erfahrungsgemäß nehme das Genehmigungsverfahren etwa acht Monate in Anspruch. „Wenn alles gut läuft, könnte also Mitte nächsten Jahres die Baugenehmigung vorlieben und Baubeginn sein“, erklärt der Geschäftsführer. Die Investitionssumme beziffert er auf mehrere Millionen Euro.
Das Gelände, auf dem das Krematorium errichtet wird, befindet sich im Gewerbegebiet unterhalb der Firma Söhnel Elektroanlagen. Es soll parkähnlich angelegt werden, sodass auch der Außenbereich ein angenehmes Ambiente für eine würdevolle Abschiednahme ausstrahlen wird. Neben dem Gebäude, in dem es Räumlichkeiten für die Beratung, die Verabschiedung sowie für die Einäscherung selbst gibt, soll ein sogenanntes Streubeet angelegt werden. „Auf das können die Tierbesitzer, die eine Sammelkremierung wünschen, die Asche ihres Lieblings streuen“, so Nietfeld. Einen Tierfriedhof mit Urnengräbern als letzte Ruhestätte sei dagegen in Roßwein nicht geplant.
Keine Beerdigungspflicht für Tiere
Für Tiere besteht im Gegensatz zum Menschen in Deutschland keine Beerdigungspflicht. Das bedeutet, Tierhalter können die Urne mit der Asche ihres Lieblings in ihrem eigenen Garten begraben oder sie findet einen Platz in der Wohnung. „Man kann sich aber beispielsweise auch ein Schmuckstück anfertigen lassen und dann die Erinnerung an das Tier stets bei sich tragen“, erklärt Arndt Nietfeld.
Beratung soll vor Ort erfolgen
Über alle Möglichkeiten einer würdevollen Abschiednahme werden die Tierhalter ausführlich informiert und beraten. Das Unternehmen Rosengarten Tierbestattungen ist in der Region nicht unbekannt. Schon jetzt werden Haustierhalter, deren Tier etwa bei einem Tierarzt von seinem Leiden erlöst werden musste, auf diese Möglichkeit der Tierbestattung hingewiesen.
„Momentan werden betroffene Tierhalter von unserer Filiale in Dresden betreut“, erklärt Arndt Nietfeld. Mit dem geplanten Neubau des Krematoriums sollen sich für die Tierbesitzer vor allem die Wege verkürzen.
„Wer es möchte, kann sich in würdevollem Rahmen vor der Kremierung von seinem Tier verabschieden“, sagt Nietfeld. „Da spielen kurze Wege schon eine Rolle, wenn Besitzer aus der Region dafür nicht erst nach Dresden müssen.“ Auch können die Halter entscheiden, ob sie ihr Tier selbst zum Krematorium bringen oder es von einem Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens abholen lassen.