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Spektakel auf dem Königstein: Die Schweden kommen

Am Wochenende versetzen etwa 300 Laiendarsteller die Festung zurück ins Jahr 1639 - und zeigen, wie der Krieg damals war.

Von Laura Rößler
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Über 300 Hobbyakteure stellen an diesem Wochenende den Schwedensturm auf die Festung Königstein nach.
Über 300 Hobbyakteure stellen an diesem Wochenende den Schwedensturm auf die Festung Königstein nach. © Festung Königstein gGmbH

Knallende Musketen und klirrende Degen: Am 10. und 11. Juni können Besucher während des Historienspektakels "Die Schweden erobern den Königstein" mit aufwendigen Gefechtsdarstellungen die Zeit des Dreißigjährigen Krieges hautnah miterleben. Dazu campieren etwa 300 Hobbydarsteller aus verschiedenen Nationen von Freitag bis Sonntag mit ihren Zelten auf der Festung.

Das Historienspektakel zählt zu den jährlichen Höhepunkten im Veranstaltungskalender auf dem Königstein. "Aktionen wie diese machen Geschichte zum Erlebnis", sagt André Thieme, Geschäftsführer der Festung Königstein gGmbH. "Dabei vergegenwärtigen die Darsteller eine kriegerische und auch leidvolle Zeit, die Sachsen und Europa nachhaltig geprägt hat."

Der Schwedenaufmarsch ist grob an die Ereignisse des Jahres 1639 angelehnt. Damals zogen schwedische Truppen unter Feldmarschall Johan Banér aus Richtung Pirna an der Festung vorbei nach Böhmen und legten dabei die Stadt Königstein in Schutt und Asche.

Heerlager und Gefechtsdarstellungen

Für das Event reisen Vereine und Uniformgruppen aus Sachsen, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sowie aus Tschechien und den Niederlanden an. Mit weißen Zelten zeigen sie auf dem Festungsgelände, wie ein Heerlager um diese Zeit ausgesehen haben könnte. Außerdem werden Alltagsszenen dargestellt. Besucher dürfen beobachten, wie die Darsteller am offenen Feuer kochen, Waffen schmieden oder ihre Kleidung mit Nadel und Faden flicken.

Am Sonnabend um 10.30 Uhr wird das Spektakel mit dem Einmarsch der Regimenter, begleitet von Trommeln und Fanfaren, offiziell eröffnet. Anschließend beginnen Musketier- und Pikeniervorführungen. Erstmals ist auch ein militärischer Drill zu erleben, bei dem die Truppen ihre Aufstellung proben und die Handhabung von Bajonett und Muskete üben. Lautstarker Höhepunkt des Events ist jeweils am Samstag und Sonntag um 14 Uhr die einstündige Bestürmung der Festung durch die Akteure.

Führungen und virtuelle Zeitzeugen

Die Führungen unter dem Motto "Festung Wehrhaft: Artillerie und Festungsbau" am Sonnabend und Sonntag jeweils um 12 und 16 Uhr bieten einen noch tieferen Einblick in die Thematik. Die 90-minütigen Rundgänge vermitteln Informationen zur Artillerie der Festung Königstein, ihren Geschützen und den Techniken des Festungsbaus. Erwachsene zahlen für die Führung sieben Euro, begleitete Kinder bis 16 Jahre sind kostenfrei dabei. Start ist am Brunnenhaus. Das Museum Lützen aus Sachsen-Anhalt steuert eine eigens entwickelte App bei, die ein markantes Ereignis der Epoche zeigt: die Schlacht bei Lützen. Drei Figuren des Gefechts erzählen virtuell von dem Geschehen.

Für die Veranstaltung gilt der reguläre Festungseintritt. Da während der Darstellungen Kanonen und Musketen knallen, empfehlen die Veranstalter einen Gehörschutz. Gäste mit Hunden werden gebeten, sich nicht in unmittelbarer Nähe der Schießvorführungen aufzuhalten. Das vollständige Programm ist unter www.festung-koenigstein.de einsehbar.