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Kommentar: Das ist dumm, feige und respektlos

Jürgen Müller über die Randalierer von Niederau.

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Die Randalierer vom Friedhof Niederau wurden am Dienstag vom Gericht verurteilt, müssen Arbeitsstunden leisten beziehungsweise eine Geldstrafe zahlen. Mehr war nicht zu erwarten. Zwar sieht das Gesetz bei Sachbeschädigung Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren vor, aber Haft kam nicht in Betracht. Dafür waren die Schäden zu gering. Zudem hatten die beiden keine Vorstrafen, nur der Jüngere hatte schon mal mit der Justiz wegen Bagatellen zu tun.

Wichtig ist, dass die Täter überhaupt ermittelt werden konnten und bestraft wurden. Das gelingt in solchen Fällen leider nicht so oft. Wichtig war auch, dass sie sich einem öffentlichen Verfahren stellen mussten. Das ist für manchen eine größere Strafe als das eigentliche Urteil.

Vandalismus auf Friedhöfen hat aber nicht nur eine strafrechtliche, sondern auch eine moralische Dimension. Ein Friedhof ist nun mal ein Ort der Stille, des Gedenkens. Die Taten waren nicht nur dumm, feige und respektlos, sondern lassen jegliche gute Kinderstube vermissen. Dafür spricht auch, dass die Täter bis heute nicht den leisesten Versuch unternommen haben, sich bei den Geschädigten für die zerstörten Grabplatten ihrer Angehörigen zu entschuldigen. Doch Moral ist nun mal keine juristische Kategorie. Das müssen die Täter mit sich selbst ausmachen.