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A17: Polizei entdeckt Flüchtlinge in Kühllaster

Bis zu 15.000 Euro haben die Menschen aus dem Irak, Syrien und Ägypten gezahlt, um nach Deutschland zu kommen. Zwei Schleuser sitzen in U-Haft.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. © Symbolfoto: Roland Weihrauch/dpa

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nach der Einschleusung von 28 Menschen unter lebensgefährlichen Umständen nach Deutschland gegen zwei Türken im Alter von 26 und 52 Jahren. Sie sollen am Osterwochenende 28 Menschen aus Syrien, dem Irak, Ägypten und der Türkei in einem Kühllaster ins Land gebracht haben. Polizisten stoppten die Sattelzugmaschine der Marke Mercedes Benz am Sonnabendabend an der A17 an der Kontrollstelle in Bahratal. Unter den Geschleusten befanden sich auch drei Minderjährige. 23 der Eingeschleusten stellten einen Asylantrag, die anderen wurden ins Nachbarland zurückgeschickt.

Nach ersten Ermittlungen sollen die Flüchtlinge zwischen 8.500 und 15.000 Euro für die Schleusung bezahlt haben. Trotz dieser Summen setzten die Täter das Leben der 28 Menschen in Gefahr. Wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtete, konnten die Einsatzkräfte nach dem Öffnen des Kühlaufliegers hinter einer Ladung georgischen Weins Personen erkennen und einen starken Geruch von Fäkalien wahrnehmen. "Eine Vielzahl der Geschleusten waren dehydriert und wurden vor Ort versorgt. Ihre Notdurft mussten sie in Plastikflaschen verrichten. Der Transporter verfügte weder über Belichtungs- noch Lüftungsfenster und wurde nur elektrisch belüftet, wobei die Lüftung während der Reise mehrfach ausgefallen sein soll", sagte der Sprecher weiter.

Die beiden mutmaßlichen Schleuser sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. Sie seien nicht vorbestraft und haben keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht. Ebenfalls in Haft genommen wurde ein 32-jähriger Georgier, der einen Tag zuvor mit einem Pkw sechs Türken - eine Mutter mit ihren fünf Kindern - illegal nach Deutschland gebracht haben soll, hieß es von der Staatsanwaltschaft. (SZ)