Wo Einbrecher in Dresden besonders häufig aktiv sind

Dresden. Besonders häufig traf das zuletzt Dresdner, die im Osten oder im Süden der Stadt wohnen. Rochwitz betraf es zuletzt, Pappritz und Gostritz. Einbrecher haben dort in Einfamilienhäusern Beute gemacht. Es passierte zum Beispiel am 5. November in Gostritz. Kriminelle hebelten an einem Einfamilienhaus auf der Gostritzer Straße ein Fenster auf. Dann stiegen sie in das Haus ein, durchsuchten es und erbeuteten Silbermünzen und Uhren. Ein paar Meter weiter holten sich Einbrecher am selben Tag Schmuck und wertvolle Uhren aus einem weiteren Haus. Dort hatten sie zuvor die Terrassentür aufgebrochen.
Oder am 20. Oktober in Rochwitz: Dort brachen die Täter eine Kellertür auf, durchsuchten dann das Einfamilienhaus und erbeuteten 1.000 Euro.
Zuletzt wurden der Dresdner Polizei gleich zwei Einbrüche in Einfamilienhäuser auf ein- und derselben Straße in Dresden-Plauen gemeldet. Am vergangenen Dienstag waren Kriminelle auf der Hantzschstraße unterwegs. Sie brachen die Terrassentür eines Hauses auf und erbeuteten anschließend Schmuck. Direkt in der Nachbarschaft gingen bislang unbekannte Täter noch rabiater vor. Sie schlugen eine Terrassentür ein und suchten dann in dem Haus nach Beute. Was sie mitgenommen haben, konnte die Polizei noch nicht sagen.
Statistik legt Tatzeiten offen
Die Beamten überrascht nicht, dass gerade jetzt besonders oft solche Taten gemeldet werden. In den Monaten zwischen Herbst und Weihnachten sind besonders häufig Einbrecher aktiv, belegt ihre Statistik. Ebenso beim Übergang vom Winter zum Frühjahr. "Dabei nutzen die Täter die Zeit von der Dämmerung bis in die späten Abendstunden", sagt Polizeisprecher Lukas Reumund.
Falsch ist allerdings auch die Annahme, dass die Kriminellen nicht ebenso tagsüber unterwegs sind. Auch während der Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit seien die Täter häufig unterwegs, warnt die Polizei auf der Internetseite www.polizei-beratung.de.
Einbrüche sprechen sich schnell herum
Wer Opfer eines Einbruchs geworden ist, muss damit rechnen, danach auch Gesprächsthema in der Nachbarschaft zu sein. "Die Taten sprechen sich in der Regel schnell bei den Anwohnern herum", sagt Reumund.
Die Polizei meldet Einbrüche immer wieder an die Medien. Dabei geht es den Beamten auch darum, die Nutzer von Wohnungen und Häusern für mögliche Sicherheitsmaßnahmen zu sensibilisieren. Der Grund: Die Opfer müssen nicht nur den materiellen Verlust verkraften. Für die meisten Betroffenen sei ein Einbruch auch deshalb ein "einschneidendes Erlebnis", weil er "das allgemeine Sicherheitsgefühl nachhaltig beeinträchtigt". Schließlich sei das auch "ein Eingriff in die Privatsphäre – also in die vermeintliche Geborgenheit der eigenen vier Wände".
Polizei registriert kurze Serien
Seit mindestens drei Jahren registriere die Polizei in Dresden "immer wieder kurze Serien" von Einbrüchen, berichtet Reumund. Für diese Serien gilt auch: Besonders betroffen sind immer dieselben Gebiete - das Schönfelder Hochland und Loschwitz auf der einen Seite der Stadt. Auf der anderen Seite haben es die Kriminellen vor allem auf den Süden abgesehen, ebenso auf Bannewitz und Freital.
Die Täter sind den bisherigen Ermittlungen zufolge in ganz Europa aktiv. Dabei sind mehrere Gruppen unterwegs, die mit verschiedenen Methoden vorgehen, hat die Polizei festgestellt. Häufig müssen die Beamten bei Einfamilienhäusern melden, dass die Kriminellen Terrassentüren aufgebrochen haben. Aber es gibt aktuell keinen typischen Einbruchsweg. Anders war das etwa im Spätsommer 2015, als die Beamten binnen weniger Wochen mehr als 40 Einbrüche registrierten, wobei die Täter zumeist über Balkons in Erdgeschosswohnungen gelangt waren.
Einbruchszahlen von August bis Oktober
Die Zahl der Diebstähle aus Wohnungen ist im vergangenen Jahr in Dresden zum ersten Mal seit 2015 wieder gestiegen, meldete die Polizei Mitte März. Laut der Jahresbilanz, die die Beamten damals veröffentlichten, wurden im Jahr 2020 insgesamt 875 Fälle erfasst. 2019 waren es 753.
Obwohl die Beamten gerade jetzt häufig Einbrüche in Häuser melden müssen, täuscht aber der Eindruck, dass deren Zahl aktuell besonders hoch ist. Sie liegt in diesem Herbst sogar leicht unter der, die die Beamten im vergangenen Jahr registriert haben. Damals waren es zwischen August und Oktober 24 Einbrüche, in diesem Jahr waren es in der gleichen Zeit 21.
Info: Um es potenziellen Einbrechern schwer zu machen oder einen Einbruch von vornherein zu verhindern, rät die Polizei:
- zu mechanischen Sicherungen an Fenstern und Türen im für Täter zugänglichen Bereich wie Kellern, dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss.
- Außenstrahler mit Bewegungsmelder sollten die Gebäudeaußenwand ausleuchten, wenn sich Täter dem Objekt nähern. Zu beachten ist dabei, dass die Leuchten in ausreichender Höhe installiert werden, um Sabotage zu erschweren.
- werden Wohnung oder Haus in dem Wissen verlassen, dass man erst im Dunkeln zurückkehrt, sollte Beleuchtung im Innenraum eingeschaltet bleiben. Der Grund: Einbrecher scheuen die Konfrontation. Müssen sie damit rechnen, dass Anwohner anwesend sind, bleiben sie fern.
Weitere Fragen zum Einbruchsschutz können bei der polizeilichen Beratungsstelle unter der Rufnummer 0351 483 2243 oder per E-Mail an [email protected] gestellt werden.
Hier gibt die Polizei Hinweise dazu, was nach einem Wohnungs- oder Hauseinbruch zu tun ist.