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Nach "Aktenzeichen XY"-Sendung: Mehr als 90 neue Hinweise zu RAF-Fall

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" ging es um ein früheres RAF-Trio, das bereits seit vielen Jahren gesucht wird. Nach der Ausstrahlung gingen viele Hinweise bei der Staatsanwaltschaft ein.

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Nach der Sendung "Aktenzeichen XY" gab es mehrere Hinweis zu einem RAF-Fall.
Nach der Sendung "Aktenzeichen XY" gab es mehrere Hinweis zu einem RAF-Fall. © Sina Schuldt/dpa

Hannover. Nach der Sendung "Aktenzeichen XY" sind mehr als 90 neue Hinweise zu mutmaßlichen früheren RAF-Terroristen eingegangen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Verden dem NDR am Donnerstag mit. Das Landeskriminalamt werte diese nun aus.

Die Behörden werfen Ernst-Volker Staub (69), Daniela Klette (65) und Burkhard Garweg (55) versuchten Mord und eine Serie schwerer Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 vor. Die Tatorte lagen demnach in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Überfälle nicht politisch motiviert waren. Die Beschuldigten sollen die Taten begangen haben, um an Geld zu gelangen. Weitere Überfälle seien möglich.

Einen Fahndungsaufruf mit Bezug zu der "Aktenzeichen XY... ungelöst"-Sendung im ZDF hatten die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Niedersachsen vorab am Freitag veröffentlicht. Am Mittwochnachmittag meldeten die Behörden bereits, dass 52 Hinweise eingegangen seien, die weitere Ermittlungen erforderlich machten.

Die linksextremistische Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) galt in der Bundesrepublik über Jahrzehnte als Inbegriff von Terror und Mord. Insgesamt ermordete die RAF mehr als 30 Menschen, mehr als 200 wurden verletzt. Opfer waren unter anderem Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Die RAF löste sich 1998 auf.

Staub, Klette und Garweg werden der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet. Vertreter der Generation sollen den damaligen Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, und den Treuhand-Chef, Detlev Karsten Rohwedder, umgebracht haben. (dpa)