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Krippenspiel im Bahnhof

Die katholische Gemeinde hat keine Kirche mehr. Deshalb geht man am Heiligabend in den Kulturgüterschuppen.

Von Kathrin Krüger
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Frank Weser (2.v.r.) und andere Mitwirkende beim Krippenspiel im Vorjahr.
Frank Weser (2.v.r.) und andere Mitwirkende beim Krippenspiel im Vorjahr. © privat

Ortrand. Ochs und Esel, Maria und Josef treffen sich am 24. Dezember in Ortrand nicht im Stall, sondern im modernen Kulturgüterschuppen am Bahnhof. Schon das zweite Jahr wird das katholische Krippenspiel für die Ortrander hier aufgeführt.

Kircheneinmietung gekündigt

Die Gemeinde ist immer kleiner geworden, hat aktuell nur 119 Mitglieder. „Deshalb haben wir die Miete in der St. Jakobuskirche auslaufen lassen und nutzen das Gotteshaus nur noch für Beerdigungen“, sagt Pfarrsekretär Thomas Scholz. Dort gibt es rund 150 Sitzplätze. Seit 1945 waren die Katholiken in der evangelischen Kirche eingemietet. Ihr Inventar aus der Jakobuskirche in der Friedhofsgasse lagerte die katholische Gemeinde inzwischen aus.

Der neu renovierte Kapellraum im Gemeindehaus in der Bahnhofsstraße ist allerdings für das Krippenspiel zu klein. Deshalb trifft man sich am 24. Dezember um 15 Uhr zum Gottesdienst dort, wo auch gerne mal Rockgruppen kräftig aufdrehen. Betreiber des Kulturbahnhofs ist Gemeindemitglied Frank Weser mit seinem neuen Verein Ortrander Kulturbahnhof.

Größere Einheiten

Die zehn Religionskinder der ersten bis dritten Klasse zeigen das Krippenspiel. „Das wurde schon im Vorjahr gut angenommen“, so Thomas Scholz. Katholische Gottesdienste finden am Heiligabend auch in Elsterwerda und Lauchhammer statt. Die Katholiken Südbrandenburgs haben sich ebenso wie ihre Glaubensbrüder in Sachsen zu größeren Einheiten zusammengeschlossen. Die katholische Gemeinde Großenhain geht inzwischen mit Riesa und Wermsdorf zusammen.