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Erste Bushaltestelle in Gemeinde Bannewitz wird zur Galerie

Das Rathaus hat im Zuge eines ambitionierten Projekts ein erstes Kapitel aufgeschlagen. Der Hintergrund dafür ist weniger erfreulich.

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An der Haltestelle "Hauptstraße" in Possendorf wird künftig an ein Stück Ortsgeschichte erinnert.
An der Haltestelle "Hauptstraße" in Possendorf wird künftig an ein Stück Ortsgeschichte erinnert. © privat

Vielen Bannewitzern ist das Bild sicherlich noch in guter Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatte eine Vandalismusserie für Aufregung gesorgt. In der Folge präsentierten sich zahlreiche Buswartehäuschen entlang der Bundesstraße B 170 in keinem guten Zustand. Unbekannte hatten mehrere Scheiben eingeschlagen und so einen Schaden von rund 15.000 Euro hinterlassen.

Monate später erstrahlt nun ein Unterstand in ungewohnt neuem Glanz. Die frühere Glasfront wurde durch eine Infowand ersetzt. Bereits im April informierte die Gemeindeverwaltung darüber, dass sie schrittweise mehrere Haltestellen in ihrem Einzugsgebiet zu einer Galerie umfunktionieren möchte.

"In einer gelungenen Initiative zur Verschönerung der Gemeinde wurde die Bushaltestelle einer umfassenden Renovierung unterzogen", erklärte Bürgermeister Heiko Wersig (parteilos) nach den beendeten Arbeiten am Haltepunkt in Höhe der Kastanienallee. "Das Ergebnis ist nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend, dank eines durchdachten Designs mit historischen Motiven."

Galerie gegen Graffiti-Attacken gerüstet

Eigenen Angaben zufolge setzt die Kommune bei ihrem Vorhaben auf innovative Materialien, indem Aluverbundplatten für die Neugestaltung des Buswartehäuschens verwendet wurden. "Diese widerstandsfähigen Platten tragen nicht nur zur Langlebigkeit bei, sondern bieten auch die ideale Grundlage für künstlerische Gestaltung."

Das Herzstück bilde zweifelsohne das Layout mit historischen Ortsansichten. Die Auswahl von Motiven, die die Geschichte der Umgebung widerspiegeln, würden der Haltestelle einen charmanten und einladenden Charakter verleihen.

"Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Bürgern, die der Gemeinde für dieses Projekt historische Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt haben", sagte der Rathauschef. "Um sicherzustellen, dass die Schönheit dieser künstlerischen Gestaltung lange erhalten bleibt, wurde die Bushaltestelle abschließend mit einer Schutzschicht versehen. Diese Maßnahme soll nicht nur vor den Einflüssen der Witterung schützen, sondern auch vor Graffiti und anderen unerwünschten Verschmutzungen bewahren."

Und noch etwas ist neu: Die Haltestelle in Possendorf, die bislang unter dem Begriff "Hauptstraße" geführt wurde, soll ab der Fahrplanänderung im ersten Halbjahr 2024 „Kastanienallee“ heißen. Darüber hinaus lassen sich über einen angebrachten QR-Code weitere Informationen beziehen.

All das ist erst der Anfang. Insgesamt sollen bis zu neun Unterstände eine Verjüngungskur erfahren. Beteiligt an dem Projekt sind auch Ortschronisten und Heimatforscher. Sie wurden darum gebeten, Fotomaterial für diese Aktion zur Verfügung zu stellen. Heiko Wersig: "Wir freuen uns, schon bald die nächste restaurierte Bushaltestelle präsentieren zu dürfen." (SZ/rk)