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Können wir das unseren Bürgern zumuten?

Vor 75 Jahren wird die Defa gegründet. Trotz oft geringer Budgets und strenger Polit-Vorgaben entstehen in Babelsberg viele herausragende Filme.

Von Oliver Reinhard
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Das ist doch ...? Richtig: Gojko Mitic als Kosmonaut in „Signale“ von 1970, einem der wenigen Science-Fiction-Filme der DDR.
Das ist doch ...? Richtig: Gojko Mitic als Kosmonaut in „Signale“ von 1970, einem der wenigen Science-Fiction-Filme der DDR. © rbb/ARD

Im Oktober 1946 wird „Die Mörder sind unter uns“ im sowjetischen Sektor uraufgeführt. Der erste deutsche Nachkriegsfilm steht ganz im Zeichen von Vergangenheitsaufarbeitung, Entnazifizierung, politischer Umerziehung und Hauptdarstellerin Hildegard Knef. Zu den „Fans“ des Werkes von Regisseur Wolfgang Staudte zählt auch dessen Regiekollege Kurt Maetzig. Der hat schon die Entstehung von „Die Mörder sind unter uns“ gebannt verfolgt, denn Maetzigs neues Projekt war ähnlich aufklärerisch angelegt. Ein Jahr später kam „Ehe im Schatten“ in die Kinos – ebenfalls ein Meisterwerk. Doch im Vor- und Nachspann flimmerte nicht mehr der alte Ufa-Schriftzug über die Leinwand. Sondern: „Defa“. Das stand für „Deutsche Film AG“, eine deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft, die neue Herrin der Babelsberger Filmstudios, gegründet am 17. Mai vor 75 Jahren.

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