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Kuba braucht ein Stückchen Kapitalismus

Um zu überleben, muss der kubanische Sozialismus seine Landwirtschaft reformieren. Ein Gastbeitrag von Yadiris Garcia.

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Ein kubanischer Bauer pflügt das Feld. Mehr Eigentum würde die Bauern motivieren.
Ein kubanischer Bauer pflügt das Feld. Mehr Eigentum würde die Bauern motivieren. © dpa

Es fehlt an Brot, Milch, Öl, Fisch, Fleisch, Gemüse, Zitrusfrüchten. Es fehlt an allem. Selbst auf den Dörfern. Kuba benötigt dringend mehr Kapitalismus in der Landwirtschaft. Dem Bauern muss künftig wieder das Land gehören, das er bestellt. Auch muss er frei darüber bestimmen können, was er anbaut und an wen er es zu welchem Preis verkauft. Von diesen Voraussetzungen wird abhängen, ob die Regierung in Havanna ihr sozialistisches Experiment künftig fortsetzen kann oder auf Druck des hungernden Volkes und fehlender Deviseneinnahmen den Bankrott erklären muss. Der Führung der das Land beherrschenden kommunistischen Partei (PCC) ist das seit Jahren klar, aber es fällt schwer, dies öffentlich einzugestehen. Denn es bedeutet, Entscheidungen zu korrigieren, die die Revolutionsgarde kurz nach dem Sieg getroffen hat. Das Rad der Geschichte muss um mehr als 60 Jahre zurückgedreht, die Landenteignungen insbesondere des bäuerlichen Mittelstandes rückgängig gemacht werden.

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