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Neuer Dresden-Roman: Und alles war herrlich geheim

Schriftstellerin Charlotte Gneuß erzählt von Liebe, Schuld und Unschuld einer Dresdner Schülerin in der DDR.

Von Karin Großmann
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Charlotte Gneuß, 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte in Dresden Soziale Arbeit und arbeitete in dieser Zeit an der Gefangenenzeitung „Der Riegel“ der Justizvollzugsanstalt mit.
Charlotte Gneuß, 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte in Dresden Soziale Arbeit und arbeitete in dieser Zeit an der Gefangenenzeitung „Der Riegel“ der Justizvollzugsanstalt mit. © Alena Schmick

Das Buch „Gittersee“ fügt dem schon mehrfach aufgekochten ostdeutschen Vorwendeallerlei etwas Neues hinzu. Die Hauptfigur Karin ist eine 16-jährige Schülerin. Sie erzählt die Geschichte im Rückblick, schreibt sie in ein Notizbuch von Paul. Ihre erste, echte Liebe. Karin und Paul waren ein Paar. Plötzlich verschwand er. Republikflucht, hieß es. Es war nicht nur Verzweiflung, dass Karin sich auf Gespräche einließ und ihren Spitznamen auf eine Verpflichtungserklärung setzte. Sie fühlte sich wichtig und ernst genommen. „Er sprach mit mir wie mit einer ganzen Person“, notiert sie über ihren Kontaktmann. Manchmal saß sie abends rauchend mit ihm im Auto. „Und alles war herrlich geheim.“

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