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Allein in der Arena: Sasha singt für Sächsin

Das dürfte der Traum vieler Fans sein: Ein Lieblingsmusiker singt nur für einen selbst. Für eine Frau aus Sachsen ist das jetzt Wirklichkeit geworden.

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Sasha gibt für Heike Hacker ein Lagerfeuerkonzert in der Hamburger Barclaycard Arena.
Sasha gibt für Heike Hacker ein Lagerfeuerkonzert in der Hamburger Barclaycard Arena. © dpa/Georg Wendt

Hamburg. Das Feuer lodert, Popmusiker Sasha singt mit sanfter Stimme ein Liebeslied und die Frau ihm gegenüber strahlt begeistert. Was sich nach einer romantischen Szene am Lagerfeuer anhört, hat eine 36 Jahre alte Sächsin in der leeren Hamburger Barclaycard-Arena erlebt. Heike Hacker aus Aue hatte das 1:1-Konzert mit dem Sänger auf Instagram gewonnen. "Es war atemberaubend. Es war wunderschön. Die Arena, diese Akustik, wie er gesungen hat - ich habe am ganzen Körper Gänsehaut bekommen", sagte Hacker nach dem Mini-Konzert in der sonst 15.000 Menschen fassenden Arena.

Auch für Sasha (49) war der Lagerfeuer-Auftritt, der er passenderweise mit "I Feel Lonely" startete, etwas Besonderes: "Es war ein sehr beseelter Moment", sagte er. Vor allem auch, weil coronabedingt seit einem Jahr keine großen Konzerte mehr gespielt werden können. "Ich hoffe, so ein kleines Zeichen setzen und zeigen zu können, dass wir noch da sind und endlich weiter machen wollen."

Aufgrund der Corona-Beschränkungen, nur eine Person aus einem Haushalt treffen zu dürfen, hatte Sasha sich bereit erklärt, das Konzert für nur einen Fan zu geben.
Aufgrund der Corona-Beschränkungen, nur eine Person aus einem Haushalt treffen zu dürfen, hatte Sasha sich bereit erklärt, das Konzert für nur einen Fan zu geben. © dpa/Georg Wendt

Für Sasha war das kleine Konzert an der Feuerschale, im Kerzenschein und auf Felldecken im Innenraum der Konzerthalle "lustigerweise mein erstes Konzert in der Barclaycard-Arena. Endlich!". Im großen Rund folgt den Liedern am Donnerstagabend nur ein zarter Jubel. Fan Heike Hacker: "Diese kräftige Stimme in dieser Arena und dann mein leises Klatschen - es ist unbeschreiblich. Und auch ein bisschen traurig, dass nur ich da bin und klatschen kann."

Auf Instagram hatten unter anderem auch Alec Völkel von The BossHoss und Wayne Carpendale angekündigt, bei dem Gewinnspiel mitmachen zu wollen. Die beiden gingen allerdings leer aus.

Das One-and-One-Campfire-Konzert in der großen Barclaycard-Arena ist mitorganisiert worden vom Hamburger Fame Forest. Die von Jan Schierhorn gegründete Initiative pflanzt für jeden, der in der Barclaycard-Arena auftritt, einen Baum.

Für Sasha war es sein erstes Konzert in der Barclaycard-Arena. "Endlich!"
Für Sasha war es sein erstes Konzert in der Barclaycard-Arena. "Endlich!" © dpa/Georg Wendt

Ursprünglich sollte Sasha das 1:1-Konzert in dem kleinen Wald in Hamburg-Schnelsen geben. Doch das nasskalte und stürmische Hamburger Wetter hat das unmöglich gemacht, deshalb wurde das Konzert in die coronabedingt leere Barclaycard-Arena verlegt. "Das Konzert soll auch ein positives, schönes wärmendes Signal für die gesamte Veranstaltungsbranche sein", so Schierhorn.

In der Barclaycard-Arena sind seit einem Jahr keine großen Konzerte vor Publikum mehr gespielt worden. Am 8. März 2020 war Rapper Kontra K der letzte, der sich dort von Tausenden Besuchern bejubeln lassen durfte. Zwar gab es in der Arena unter anderem eine Job-Messe, Aufnahmen für ein Streaming-Konzert von Revolverheld und kleinere Betriebs- und Bezirksversammlungen sowie Trainings von Polizei und Feuerwehr.

Wummernde Bässe, flackernde Lichter und Schweißgeruch sind der Halle allerdings seit mehr als einem Jahr fremd. Nur die Sicherheitsmitarbeiter sind wie gewohnt an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden lang da. Außerdem wird repariert, gewartet und instand gehalten.

Wiedereröffnungsszenarien und Hygienekonzepte gibt es bereits, wie Arena-Sprecher Marc Oliver Pabst dazu sagte. "Wir fühlen uns also gut vorbereitet, um Zuschauer schrittweise auch für Konzerte zurückzuholen." Wirtschaftlich werde das zunächst aber nicht sein. (dpa)