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Ganser ja, Tellkamp nein? Wo beim Literaturfest Meißen rote Linien verlaufen

Das umfangreiche Programm beim Literaturfest Meißen macht nicht jeden froh. Doch die Übersichtlichkeit in den Anschauungen ist sowieso vorbei.

Von Karin Großmann
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Clemens Meyer liest an diesem Freitag, 20 Uhr, im Meißner Ratssaal aus seinem jüngsten Erzählband "Stäube". Ein neuer Roman von ihm ist bei S. Fischer geplant.
Clemens Meyer liest an diesem Freitag, 20 Uhr, im Meißner Ratssaal aus seinem jüngsten Erzählband "Stäube". Ein neuer Roman von ihm ist bei S. Fischer geplant. © Fischer Verlag

Mit dem 13. Jahrgang findet das Meißner Literaturfest plötzlich überregionale Aufmerksamkeit. Das Fest bietet mehr als 160 Lesungen an drei Tagen und wird an diesem Freitag eröffnet. Am Abend stellt Peter-Michael Diestel, letzter DDR-Innenminister und Vize-Premier, den dritten Band seiner Autobiografie vor. Diestel ist ein Mann klarer Worte. Doch nicht seinetwegen gewinnt das Literaturfest jenseits der sächsischen Grenzen Aufmerksamkeit. Es liegt auch nicht am Programm, das neben Laienlesern immer mehr Autorenprominenz einbezieht wie etwa den Leipziger Erzähler Clemens Meyer oder den gebürtigen Dresdner Ingo Schulze. Und selbst der Vorwurf der Meißner AfD, das Fest verschwende Steuergelder, schlägt kaum Wellen. Wer mit dem kleinen Einmaleins leidlich vertraut ist, kann sich ausrechnen, dass öffentliche Fördermittel im Umfang von 3.800 Euro nicht reichen, um Bühnen aufzubauen und einigen Schriftstellern ein Hotelzimmer zu zahlen.

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