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Kulturcamp auf Wachwitzer Elbwiesen

Beim Elbhangfest gibt es erstmals einen Treff für Musiker, Maler und Bildhauer. Und für jeden, der Lust hat.

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© André Wirsig

Von Felix Schackert

Eigentlich ist Jenni Lindner sehr umtriebig. „Geduld ist nicht unbedingt meine Stärke“, sagt die Wachwitzerin. Manchmal muss sie aber einfach raus aus dem Trubel und entspannen. Spazieren, auf einer Bank faulenzen, segeln gehen. All das macht die 36-Jährige am liebsten an den Wachwitzer Elbwiesen. Für diese Idylle will sie auch andere begeistern. Bei einem besonderen Zeltcamp. Das ist eine von 180 Veranstaltungen beim 24. Elbhangfest am Wochenende. Dieses Jahr zum ersten Mal. Natur, Kunst und Kultur will sie zusammenbringen: Deswegen heißt es NaKuKu.

Dabei sind vor allem Bands und DJs aus Dresden und Umgebung. Maler und Bildhauer können an der Elbe ihr Handwerk ausüben. Wer will, schaut einfach vorbei. Oder stellt auf der Wiese gleich sein Zelt auf. Nachts um eins endet das Programm. Dann können Camper die Natur genießen.

Seit 2012 engagiert sich Lindner für das Elbhangfest. Ihre ersten Erfahrungen in der Festivalorganisation sind das aber nicht. So hat die gebürtige Chemnitzerin schon 1998 mitgeholfen, in ihrer Heimatstadt das Musikfest „Splash!“ aus der Taufe zu heben. Bis vor einem Jahr war sie immer mit dabei. „Dann habe ich mich für die Liebe entschieden und bin nach Dresden gezogen“, sagt Lindner. Ihr Freund ist auch beim Elbhangfest aktiv. Die familiäre Situation unter den Organisatoren hat sie direkt angesteckt: „Die arbeiten das ganze Jahr an diesem Fest. Das kostet ganz schön Zeit.“

Zeit ist auch bei Lindner knapp. Denn sie hat einen sehr anspruchsvollen Job. Als Gebärdensprachdolmetscherin hilft sie Gehörlosen im Alltag. Auch bei Arbeitsterminen. Dafür muss sie verstehen, worum es geht, und sich in alle möglichen Felder lange einarbeiten. Aber der dynamischen Frau ist das nicht genug. Deshalb macht sie beim Elbhangfest mit. „Wenn mich was begeistert, dann quatsche ich nicht, sondern mache einfach los“, sagt sie.

Mit dem NaKuKu will sie vor allem junge Leute anlocken und für das Elbhangfest begeistern. Das braucht schließlich auch Nachwuchs. „Viele der Festivalorganisatoren machen das schon lange. Die wollen sich auch mal einfach hinsetzen und das Fest genießen“, erklärt sie. Anpacken ist schon immer Lindners Sache. „Ich bin ’ne Mutti. Wenn ich merke, dass irgendwo Bedarf ist, organisiere ich gerne was“, gibt sie zu. Denn wenn alle sich wohlfühlen, ist auch sie zufrieden.