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Lassen Sie uns über das nächste Jahr reden, Peter Theiler

19 Fragen für 2019: Heute beantwortet von Semperoper-Intendant Peter Theiler.

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© Montage: SZ-Bildstelle

Peter Theiler ist ein aus Basel stammender Theaterintendant. Der 62-Jährige, der schon Häusern in Biel/Solothurn, in Gelsenkirchen und Nürnberg vorstand, leitet seit dieser Saison die Semperoper. Er will ihr wieder zu mehr Internationalität verhelfen und die Dresdner trotzdem stärker erreichen. Seit 1984 ist Peter Theiler mit der Kostümbildnerin Gabriele Heimann verheiratet.

1. Mit wem würden Sie gerne mal für ein Jahr tauschen?

Ich liebe meinen Beruf. Aber vielleicht würde ich gerne mal mit einem Diplomaten tauschen. Ich bewundere deren Fähigkeit, sich im Leben immer wieder auf neue Länder und Menschen weltweit einzustellen.

2. Welches Kulturereignis in Sachsen ist jetzt schon rot in Ihrem Kalender markiert?

Die Eröffnung des Westflügels der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.

3. Welcher Feiertag sollte in Sachsen eingeführt werden?

Noch einer?

4. Welches Wort wollen Sie 2019 nicht mehr hören und lesen?

„Absaufen, absaufen!“ So etwas darf ein „patriotischer Europäer mit der Berufung zur Rettung des christlichen Abendlandes“ nicht einmal denken, weil zutiefst unchristlich.

5. Welche Schlagzeile würden Sie gerne über Sachsen lesen?

Sachsen ist das liberalste und weltoffenste Bundesland der Republik!

6. Was wünschen Sie sich von der Sächsischen Zeitung?

Immer am Ball zu bleiben.

7. Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?

Ich brauche keine. Ich habe auch so genug Fantasie.

8. An welcher Demonstration werden Sie sich beteiligen?

Wenn es darum geht, Position zu beziehen, dann für ein achtvolles Miteinander und gegen Extremismus von links und rechts.

9. Auf welche Begegnung sind Sie besonders neugierig?

Auf die vielen hochkarätigen Künstler aus allen Weltgegenden, die an unserer Semperoper auftreten. Da spürt man Internationalität.

10. Welche Aktien werden Sie kaufen?

Keine.

11. Welchen Wunsch wollen Sie Ihren Kindern erfüllen?

Unsere Tochter ist 30 Jahre alt, verheiratet und erfüllt sich ihre Wünsche selbst.

12. Welches Ritual werden Sie auch nächstes Jahr nicht ändern?

Seit Jahrzehnten verwöhnt mich meine Frau mit einer exzellent zubereiteten Weihnachtsgans. Dieses Jahr stammt die Gans von einer Bäuerin aus der Region und ich kann es kaum erwarten.

13. Worauf hoffen Sie nach der Landtagswahl in Sachsen?

Auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Stabilität, und dass Sachsen auch weiterhin ein von Investoren geschätzter Wirtschaftsstandort bleibt, in dem alle Regionen in gleicher Weise strukturell berücksichtigt werden. Und auf ein Bundesland, in dem die Kultur und die Kulturpolitik in und für Sachsen leuchten. Ich mag die Menschen hier.

14. Welches Gewächs würden Sie zur „Pflanze des Jahres“ wählen?

Die große Kamelie im Schlosspark Pillnitz. Seit Jahrhunderten ist sie ein Wunder und mit ihren bis zu 35 000 Blüten ein Traum.

15. Welche Sportart möchten Sie gerne mal selbst ausprobieren?

Segeln.

16. Welchen Rat würden Sie der SPD-Chefin geben?

Auf die nächste Generation zu hören. Jetzt müssen die Jungen mehr ran.

17. Welches Buch wollen Sie endlich lesen?

Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“ oder Thomas Manns „Joseph und seine Brüder“.

18. Warum wird 2019 besser als 2018?

Weil sich, wie jedes Jahr, Perspektiven eröffnen. Man darf nur die Orientierung nicht verlieren.

19. Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsschnappschuss des Jahres?

„Der Ferngucker“ von Otmar Hörl auf meinem Schreibtisch. Er trug als Zeichen des Wechsels von Nürnberg nach Dresden kurze Zeit die Wimpel beider Städte. Nach wenigen Tagen war er allerdings die Fähnchen los. Ein gutes Zeichen: Meine Frau und ich waren in Dresden angekommen.

Stand kurzzeitig im Büro von Peter Theiler: „Der Ferngucker“ trug als Zeichen des Wechsels Theilers von Nürnberg nach Dresden die Wimpel beider Städte. 
Stand kurzzeitig im Büro von Peter Theiler: „Der Ferngucker“ trug als Zeichen des Wechsels Theilers von Nürnberg nach Dresden die Wimpel beider Städte.  © P. Theiler

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