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Sachsens Verfassungsschutz stuft Leipziger Burschenschaft als Verdachtsfall ein

Der Verfassungsschutz beobachtet die Burschenschaft Germania Leipzig. Ihre Mitglieder sollen sich auf einen „Rassenkrieg“ vorbereiten.

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Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz hat die schlagende Verbindung Germania Leipzig als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft.
Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz hat die schlagende Verbindung Germania Leipzig als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft. © dpa

Die Leipziger Burschenschaft Germania wird nach taz-Recherchen vom Verfassungsschutz beobachtet. Ihre Mitglieder waren teils mit rassistischen Prepper-Aktivitäten aufgefallen.

Das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz hat die schlagende Verbindung als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft. Die Behörde sieht laut der taz genügend „tatsächliche Anhaltspunkte“, dass die Organisation, die dem völkisch-nationalistischen Dachverband Deutsche Burschenschaft angehört, die freiheitliche demokratische Grundordnung beseitigen will.

Diese Einstufung hat zur Folge, dass der Verfassungsschutz nun nachrichtendienstliche Mittel einsetzen darf. Dazu gehört zum Beispiel die Kommunikation zu überwachen und V-Leute anzuwerben. Eine offizielle Bestätigung für die Einstufung als Verdachtsfall gibt es nicht. Der Grund dafür ist, dass Verfassungsschutz-Verdachtsfälle in Sachsen grundsätzlich nicht öffentlich gemacht werden.

Facebook-Unterhaltung hieß "Endkampf"

Bereits vor sieben Jahren wurde bekannt, dass sich unter anderem einige Mitglieder der „Alte Herren“ der Germania Leipzig zusammengetan hatten, weil sie sich gemeinsam auf einen „Rassenkrieg“ vorbereiten wollten. Dafür sollen sie auch Schießübungen durchgeführt haben.

Mitglieder der Burschenschaft sollen zudem in verschiedenen Facebook-Chats rassistische und antisemitische Inhalte ausgetauscht haben. Eine der Gruppenunterhaltungen soll den Namen „Endkampf“ gehabt haben.

Die Einstufung der Germania Leipzig hat auch Auswirkungen auf Mitglieder, die bislang als Reservisten für die Bundeswehr tätig waren. Die Bundeswehr will sie laut taz nun nicht mehr zum Reservistendienst zulassen. Unklar ist jedoch, ob es auch Konsequenzen für die Mitglieder gibt, die aktive Soldaten sind. (SZ/soa)