Leipzig/Dresden. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen und die Staatsanwaltschaft Leipzig ermitteln nach einem Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus im Leipziger Stadtteil Gohlis. Es bestehe der Anfangsverdacht des versuchten Mordes und der versuchten Brandstiftung mit Todesfolge, teilten die Ermittler am Dienstag mit.
In dem Haus, in dem mehrere Mietparteien leben, hat auch die pflichtschlagende und farbentragende Burschenschaft Arminia zu Leipzig ihren Sitz. Sie bezeichnet das Gebäude auf Facebook als "unsere Villa Lützow".Nach Recherchen von Sächsische.de hat in dem Haus eine Immobilien-Kommanditgesellschaft ihren Sitz, an der nicht nur die Burschenschaft selbst, sondern auch der Rechtsextremist und Freie-Sachsen-Chef Martin Kohlmann investiert ist.
Auto eines Burschenschaftlers beschädigt
Nach den bisherigen LKA-Ermittlungen war in der Nacht vom 29. zum 30. Juni ein Brandsatz in das Gebäude geworfen worden. Das Feuer habe im Erdgeschoss zerstörte verschiedene Gegenstände, sei dann aber von allein ausgegangen. Dennoch bewerte die Staatsanwaltschaft das Geschehen als versuchten Mord und versuchte Brandstiftung mit Todesfolge. Der oder die Täter hätten es zumindest billigend in Kauf genommen, dass Bewohner des Hauses hätten sterben können.
An der Außenwand sei zudem ein Graffiti angebracht worden, das "die Bekämpfung von Personen mit angeblich rechter Gesinnung" thematisiere. Bei einem an dem Gebäude geparkten Pkw sei eine Scheibe eingeschlagen worden. Das Auto gehöre einem Mitglied der Burschenschaft. Für das gesamte Geschehen sucht die Polizei Zeugen.