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Dauerausstellungen in Leipzigs Museen sind jetzt kostenfrei

Kostenlos ins Museum – das ist jetzt in Leipzig möglich. Allerdings nur für die Dauerausstellungen der Häuser. Das hilft auch dem Grassi Museum für Angewandte Kunst.

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Der Eintritt in die Dauerausstellungen der städtischen Museen in Leipzig ist ab 2024 kostenfrei.
Der Eintritt in die Dauerausstellungen der städtischen Museen in Leipzig ist ab 2024 kostenfrei. © Jürgen Lösel/Archiv

Leipzig. Leipzig startet eine Plakat- und Medienkampagne, um den seit Jahresbeginn freien Eintritt in den städtischen Museen bekannter zu machen. Unter dem Motto "Kostenlos rein. Fasziniert raus" soll für das Angebot auch über soziale Medien geworben werden, teilte die Stadtverwaltung am Montag in Leipzig mit. Ziel sei es vor allem, Menschen in die Häuser zu locken, die bislang eher selten zu den Museumsbesuchern zählen.

Die städtischen Museen sollen sich auch noch stärker als "lebendige Orte der Stadtgesellschaft" etablieren. Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) betonte: "In Zeiten, die von Veränderungen, Unsicherheit und Krisen geprägt sind, gewinnt die aktive Rolle der Museen im sozialen Bereich an Bedeutung."

Die Stadt hatte von Oktober bis Dezember 2023 eine Befragung unter 1.400 Gästen im Stadtgeschichtlichen Museum, Museum der bildenden Künste, Grassi Museum für Angewandte Kunst und Naturkundemuseum in Auftrag gegeben. Laut den Ergebnissen kommen die Besucherinnen und Besucher vor allem wegen des realen Museumserlebnisses und um ihr Wissen zu vertiefen. Die Befragung ergab auch, dass Menschen aus 55 Ländern die Ausstellungen besuchten.

Grassi Museum feiert 150-jähriges Bestehen

Die vier städtischen Museen haben seit Jahresbeginn freien Eintritt in ihre Dauerausstellungen. Davon profitiert auch das Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst, das 2024 sein 150-jähriges Bestehen feiert. Zu sehen sind in der ständigen Ausstellung unter anderem rund 2.000 Objekte der Kunst- und Kulturgeschichte Europas von der Antike bis in die Gegenwart.

Das städtische Grassi Museum für Angewandte Kunst präsentiert neben Arbeiten aus Keramik und Glas auch Möbel, Metalle und Leipziger Goldschmiedearbeiten sowie Textilien, spätgotische Schnitzplastiken und Flügelaltäre. Gezeigt werden zudem ostasiatische und islamische Kunst sowie zahlreiche Objekte des Jugendstils. In wechselnden Ausstellungen stehen Kunsthandwerk, Design, Fotografie und Architektur im Fokus. Auch zum Jubiläum sind Sonderausstellungen geplant.

Das Grassi Museum war im Zweiten Weltkrieg stark zerstört worden. Erste provisorische Ausstellungen fanden 1949 statt. Zu DDR-Zeiten wurden lediglich Maßnahmen zur Erhaltung des Gebäudes realisiert. Nach grundlegender Sanierung öffnete das Museum 2007 wieder.

Benannt ist der Bau nach Franz Dominic Grassi (1801-1880). Der Leipziger Kaufmann italienischer Herkunft hatte der Stadt Leipzig ein Vermögen von mehr als zwei Millionen Mark vererbt, von dem zahlreiche Bauvorhaben gefördert wurden. Die Architektur des zwischen 1925 und 1929 erbauten Grassi Museums vereint eine klare Formensprache mit expressiven Schmuckformen des Art déco.

Der Gebäudekomplex am Johannisplatz beherbergt auch das Museum für Völkerkunde der Staatliche Kunstsammlungen Dresden und das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig. (epd)