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Stadtverwaltung Leipzig will weg vom Behördendeutsch

Die Leipziger Stadtverwaltung will weg vom Behördendeutsch. Ihre Sprache soll einfacher werden und barrierefrei sein. Dazu stellt sie einen besonderen Leitfaden vor.

Von Fionn Klose
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Die Leipziger Stadtverwaltung will in ihrer Sprache einfacher und verständlicher werden. Dazu stellt sie einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache vor.
Die Leipziger Stadtverwaltung will in ihrer Sprache einfacher und verständlicher werden. Dazu stellt sie einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache vor. © dpa

Leipzig. Die Leipziger Stadtverwaltung will ihre Sprache einfacher und verständlicher machen. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) habe sich in einem Video an die Belegschaft der Verwaltung gewandt und für eine klare und verständliche Sprache gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern geworben, teilte die Stadt mit. "Oft sprechen wir viel zu fachlich-technisch und an den Menschen vorbei", sagte Jung.

Das Zentrum der Kommunikation der Stadt ist ihre Homepage. "Mehr als 20.000 Seiten bieten den Bürgerinnen und Bürgern Informationen zu Themen aller Lebensbereiche, von der Geburts- bis zur Sterbeurkunde, von der Einschulungsuntersuchung bis zur Baugenehmigung", teilt die Stadt mit. Täglich würden rund 50 Seiten aktualisiert. "Hierbei auf verständliche Sprache zu achten ist eine große Herausforderung. Eine Sensibilisierung der Mitarbeiter ist ein erster Schritt."

Stadt stellt Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache vor

Dabei könne künstliche Intelligenz ein nächster Schritt sein. "Ich bin mir sicher, dass Sprachprogramme künftig helfen können, Informationen aufzubereiten, das beginnt bei der Formulierung der Internetseiten und endet nicht bei der Übersetzung von 'Lichtsignalanlage' in 'Ampel'", sagt Matthias Hasberg, Leiter des Referats Kommunikation.

Verständlichkeit und Barrierefreiheit für Menschen mit körperlichen Behinderungen oder geistigen Beeinträchtigungen seien auch bei der geschlechtergerechten Sprache zentrale Themen, so die Stadt. "Auch hier steht Verständlichkeit und Lesbarkeit von Texten an erster Stelle. Zur barrierefreien Kommunikation sind Behörden gesetzlich verpflichtet." Es gebe gute Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren, ohne Sternchen oder Doppelpunkt. Sie seien Hürden für die Lesbarkeit.

Deswegen verzichte die Stadt auf die Sonderzeichen. Ein neu erschienener Leitfaden soll Beispiele von geschlechtergerechter Sprache zeigen, die dennoch barrierefrei ist. So solle geschlechtersensible Sprache unter anderem sachlich korrekt, verständlich und lesbar, vorlesbar und so formuliert sein, dass sich Lesende und Hörende auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen konzentrieren können. (SZ/ftk)