Sachsen
Merken

Rangnick übergibt Scheck: Lotto-Geld für eine neue Lernkultur

Sachsens Lotto-Gesellschaft fördert mithilfe von „Möglichmachern“ soziale Projekte. Nach Francesco Friedrich und Georg Milbradt übergab am Dienstag auch Leipzigs Ex-Trainer Rangnick einen Scheck.

Von Sven Heitkamp
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Margret Rasfeld (Projekt Schule im Aufbruch) freut sich über den Scheck von Ralf Rangnick (re.). Links: Frank Schwarz, Geschäftsführer Sächsische Lotto-GmbH.
Margret Rasfeld (Projekt Schule im Aufbruch) freut sich über den Scheck von Ralf Rangnick (re.). Links: Frank Schwarz, Geschäftsführer Sächsische Lotto-GmbH. © Sachsenlotto/Christian Modla

Sachsenlotto führt jedes Jahr bis zu 130 Millionen Euro aus Lotterie-Erträgen und Steuern an den Freistaat ab. Bisher blieb oft unklar, wohin die Beträge über den Staatshaushalt fließen. Doch inzwischen hat Sachsenlotto einen Weg gefunden, den Nutznießern des Geldes ein Gesicht zu geben – mit den sogenannten „Möglichmachern“.

Dahinter stecken Prominente, die nach ihrer persönlichen Auswahl 5.000 Euro an sächsische Projekte spenden können. Jeden Monat wird eine andere Initiative oder ein Verein unterstützt. Am Dienstag übergab nun Trainerlegende Ralf Rangnick einen solchen Scheck an Margret Rasfeld vom Projekt „Schule im Aufbruch“, dem sich in Sachsen bereits mehr als 20 Schulen angeschlossen haben. Bundesweit sind es bereits rund 100.

Rangnick, einst Aufstiegstrainer von RB Leipzig und heute Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, betonte, er kenne Rasfeld und ihr Projekt schon seit mehr als zwei Jahren. „Das Geld ist gut angelegt, da bin ich sicher“, sagte Rangnick, der heute in der Nähe von Salzburg lebt. Er hat vor sechs Jahren in Leipzig eine Stiftung ins Leben gerufen, die sich ebenfalls um bessere Bedingungen und Bildungschancen an Leipziger Grundschulen kümmert.

Projekt auch in Dresden geplant

Mit den 5.000 Euro von Lotto solle ein sogenanntes Reallabor der „Schulen im Aufbruch“ am Brühl in der Leipziger Innenstadt unterstützt werden. Dort können sich Lehrkräfte, Schüler und Fachleute austauschen und Veranstaltungen ausrichten, erklärte Rasfeld. Auch in Dresden wird ein solches Reallabor vorbereitet.

Das Projekt „Schule im Aufbruch“ stehe für eine ganzheitliche Bildung, die die Begeisterungsfähigkeit und Kreativität von jungen Menschen erhalten und fördern will. „Unsere Schulen zeigen, dass Kinder und Jugendliche zu Gestaltern unserer Gesellschaft werden können, wenn ihnen ausreichend Raum geboten wird“, betonte die ehemalige Schulleiterin, Autorin und heutige Bildungsaktivistin Rasfeld, die in Leipzig lebt. „Wir begleiten Schulen auf ihrem Weg zu einer Lernkultur, die sich durch Vertrauen, Wertschätzung, Beziehung, Verantwortung und Sinn auszeichnet.“

Ukraine-Hilfe von Francesco Friedrich

Die „Möglichmacher“-Kampagne war vor zwei Jahren von der sächsischen Lotto-Gesellschaft gestartet worden. Seither wurden mehr als 20 Projekte mit insgesamt mehr als 100.000 Euro gefördert. Schauspielerin Teresa Weißbach vergab beispielsweise das Geld an ein soziales Projekt im Erzgebirge, Alt-Ministerpräsident Georg Milbradt unterstützte die Freiwillige Feuerwehr in Steina, der Journalist und Autor Peter Ufer den Spielmannszug Oberlichtenau und Bob-Ikone Francesco Friedrich als erster Möglichmacher spendete Anfang 2022 an eine Hilfsorganisation für die Ukraine.

Die Kampagne soll deutlich machen, dass mit den erwirtschafteten Geldern der Lotterie-Gesellschaft vielen sozialen und kulturellen Projekte im Freistaat geholfen wird. „Sachsenlotto steht für die Unterstützung von gesellschaftlichem Engagement, für Kultur und innovative Ansätze“, betonte Sachsenlotto-Geschäftsführer Frank Schwarz. Die Lotto-Abführungen an den Freistaat belaufen sich seit Anfang der 90er-Jahre auf 3,2 Milliarden Euro. Die Spieleinsätze der Lotto-Spieler betrugen im Jahr 2022 knapp 332 Millionen Euro. Voriges Jahr waren es nach ersten Informationen noch geringfügig mehr.