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Polizei räumt besetztes Haus in Leipzig

Im Leipziger Osten hat die Polizei am Freitagabend ein besetztes Haus geräumt. Später wurde auch demonstriert.

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Polizisten stehen an einer Straße im Leipziger Osten vor einem Haus, das von Aktivisten besetzt wurde.
Polizisten stehen an einer Straße im Leipziger Osten vor einem Haus, das von Aktivisten besetzt wurde. © dpa-Zentralbild

Leipzig. Im Zusammenhang mit mehreren Straftaten am Wochenende in Leipzig prüft die Polizei politische Motive. Es gebe etwa eine "örtliche und zeitliche Nähe" zur Räumung eines besetzten Hauses im Stadtteil Reudnitz, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Das Gebäude war nach Rücksprache mit dem Eigentümer am Freitagabend durchsucht und dabei zwei 23 und 28 Jahre junge Männer festgestellt worden. Gegen sie wird wegen Hausfriedensbruchs ermittelt.

Eine Spontandemonstration mit bis zu 200 Teilnehmern in der Spitze verlief friedlich und löste sich gegen 22.20 Uhr auf. Allerdings blockierte den Angaben nach eine Gruppe kurzzeitig den Streifenwagen, zu dem die Hausbesetzer geführt wurden. Dabei flogen auch Flaschen in Richtung der Polizeiwagen, es wird auch wegen Sachbeschädigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Angriff auf Sparkasse

Am Samstag wurde ein geplanter Aufzug in der Innenstadt vor Beginn beendet, weil nicht alle Teilnehmer der Maskenpflicht nachkamen. Wegen des «Spaziergangs» einiger Teilnehmer durch den linken Szene-Stadtteil Connewitz danach wird auch ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz geprüft. Eine angemeldete linke Versammlung mit bis zu 600 Teilnehmern blieb laut Polizei störungsfrei.

In der Nacht zum Sonntag dann bewarfen zehn bis 15 unbekannte, dunkel gekleidete Randalierer eine Sparkassenfiliale in der Stadt mit Pflastersteinen und schoben auf der Flucht mehrere Mülltonnen auf die Straße. Mehrere Scheiben wurden beschädigt. Zudem gab es Fahrzeugbrände, wie die Polizeisprecherin sagte.

Mit Hausbesetzungen protestieren junge Menschen in Leipzig und Dresden immer wieder gegen Wohnungsleerstand und steigende Mieten. Die Leipziger Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linke) forderte am Samstag ein Zweckentfremdungsverbot, um Leerstand zu sanktionieren. "Wenn Immobilienunternehmen Häuser leer stehen lassen, um ihr Geld zu vermehren und damit die Wohnungsnot gerade in nachgefragten Vierteln verschärfen, muss eingegriffen werden."