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RB Leipzig muss nach bitterem Pokal-Aus nachjustieren

Die Chance auf den erstmaligen Pokal-Hattrick ist dahin. Nach dem Aus in Wolfsburg muss RB nun in der Liga oben angreifen. Und die Chance in der Königsklasse nutzen.

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Bitteres Pokal-Aus auch für RB-Spieler Mohamed Simakan. Nach vielen erfolgreichen Spielen musste RB gegen Wolfsburg eine Niederlage einstecken.
Bitteres Pokal-Aus auch für RB-Spieler Mohamed Simakan. Nach vielen erfolgreichen Spielen musste RB gegen Wolfsburg eine Niederlage einstecken. © dpa/Swen Pförtner

Leipzig. Die für RB Leipzig bislang greifbare Titelchance im DFB-Pokal ist dahin. Nach 13 siegreichen Pokalspielen und zwei Triumphen im Berliner Olympiastadion muss nach dem Zweitrunden-Aus beim VfL Wolfsburg bei der Saison-Zielstellung nachjustiert werden, wenn man am Ende der Saison etwas in der Hand haben möchte.

Das Ziel Champions-League-Qualifikation ist quasi zementiert, allerdings haben die Sachsen mit dem Supercupsieg gegen den FC Bayern bereits einen Pott in der Vitrine stehen. Und zur Meistertitel-Chance reagierte Nationalspieler Lukas Klostermann zuletzt nach dem furiosen 6:0 gegen Köln eher defensiv: "Wenn man oben dranbleiben will, dann darf man sich eben nicht viele Ausrutscher erlauben", meinte er rückblickend auf das torlose Remis daheim gegen Bochum. Wenn laut Klostermann jedoch "Einstellung und Mentalität" mit der Qualität der "gut kickenden Spieler" zusammenkommen, "dann sind wir einfach sehr schwer zu schlagen."

RB Leipzig verliert gegen Wolfsburg: Keine Trübsal

Da kommt die Aufgabe bei Roses Ex-Verein FSV Mainz am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wie gerufen. Das in der Liga noch sieglose Team von Bo Svensson wird RB alles abverlangen. "In Mainz ist es nie eine einfache Aufgabe. Wenn wir den Schalter wieder umlegen können, dann bin ich überzeugt, dass wir da auch wieder gewinnen können", sagte Christoph Baumgartner, der nach dem Pokal-Aus froh ist, "dass wir nicht viel Zeit haben, Trübsal zu blasen". Rose wollte das 0:1 in Wolfsburg schnell abhaken. "Es ist jetzt kein Sitzkreis geplant. Wir sind Sportler, wir sind Profis. Jetzt hat es uns halt mal erwischt, aber wir haben gar keine Zeit darüber nachzudenken, weil wir uns darum kümmern müssen, in der Liga wieder Punkte zu holen und weil wir am Dienstag schon wieder Champions League in Belgrad spielen."

Die in der Bundesliga saisonübergreifend seit neun Spielen unbesiegten Leipziger stehen nach dem erneuten Verletzungsrückschlag von Dani Olmo (Schultereckgelenksprengung) vor einem stürmischen Herbst. Auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen hat RB fünf Punkte Rückstand, auf Rekordmeister FC Bayern drei. Nach Mainz hat die Rose-Truppe in der Champions League bei Roter Stern Belgrad die Chance, das Ticket für die K.o.-Phase vorzeitig zu buchen. Dafür ist ein Sieg im Rückspiel und ein zeitgleicher Punktgewinn von Manchester City gegen Young Boys Bern notwendig. Nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg muss RB erneut beim VfL Wolfsburg antreten, ehe es in der Königsklasse nach Manchester geht, wo es zuletzt eine 0:7-Niederlage gab.

"Ich brauche gar nichts, ich brauche nur Tore"

Ohne Olmo, Willi Orban und Neuzugang El Chadaille Bitshiabu fehlen Rose immer noch erstklassige Alternativen. Da kommt eine Zwei- statt Dreifach-Belastung dem Team bis Saisonende entgegen, zumal in der Regel bei Länderspielpausen mehr als ein Dutzend RB-Profis abgestellt werden. Während Olmo wohl bis zum Ende der Hinrunde ausfallen wird, ist Kapitän Orban nach seinem Außenbandriss im Knie mit individuellem Training wieder auf dem Platz zurück. Auch der von Paris Saint-Germain verpflichtete Innenverteidiger Bitshiabu fängt in der kommenden Wochen erstmals nach seinem Innenbandriss wieder mit leichtem Training an.

Allerdings tut sich Rose beim Thema Rotation derzeit etwas schwer. Zu gut harmonieren die Neuzugänge Lois Openda und Xavi Simons im Angriff. Auch in Wolfsburg nahm Openda erst in der 86. Minute vom Platz. "Xavi ist wichtig für uns", betonte der Trainer zuletzt und meinte schmunzelnd: "Aber ich befürchte, dass Xavi spielen will." Auch der Belgier Openda ist kaum zu bändigen und antwortete auf die Frage, ob er mal eine Pause bräuchte: "Ich brauche gar nichts, ich brauche nur Tore", sagte der Stürmer, der bislang acht Ligatreffer erzielte. (dpa)