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Unfall mit Rettungswagen auf glatter Straße in Leipzig - größeres Chaos bleibt vorerst aber aus

Schnee und Glätte haben den Großteil Deutschlands auch zur Mitte der Woche weiterhin im Griff. Auf den Straßen kam es zu einigen Unfällen, in Leipzig war auch ein Rettungswagen betroffen. Der Wetterdienst warnt vor Glättegefahr.

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Bei einem Unfall auf glatter Straße sind am Dienstagabend in Leipzig vier Autos und ein Rettungswagen ineinander gerutscht.
Bei einem Unfall auf glatter Straße sind am Dienstagabend in Leipzig vier Autos und ein Rettungswagen ineinander gerutscht. © xcitepress/XCitePress

Heilbronn/Leipzig. Von wegen Winterzauber und Schneevergnügen: Der Winter in Deutschland verspricht hohe Heizkosten, wenig Sonnenlicht und dazu: vereiste Straßen. Während sich deshalb in diesen Tagen die Unfälle häufen, wundert es da nicht, dass die meisten auf die Frage "Freuen Sie sich auf die kalte Jahreszeit?" antworten: Nein.

44 Prozent der Befragten einer repräsentativen YouGov-Umfrage gaben an, sich nicht auf die kalte Jahreszeit zu freuen, 27 Prozent davon sogar "überhaupt nicht". Weitere 27 Prozent waren unsicher und konnten dem Winter "teils" etwas abgewinnen, "teils" eben auch nicht. Immerhin: 26 Prozent freuten sich über die Wintersaison. YouGov befragte am 28. November 2066 Personen in Deutschland ab 18 Jahren.

Auch wenn die meisten Menschen es sich anders wünschen, hat der Winter Deutschland weiterhin mit Schnee und Glatteis im Griff. Von Chaos auf den Straßen konnte in der Nacht zum Dienstag und am frühen Mittwoch zwar nicht die Rede sein, allerdings kam es vielerorts zu kleinen und auch größeren Unfällen.

Autos und Rettungswagen fahren auf glatter Straße in Leipzig ineinander

Bei einem Unfall auf glatter Straße sind am Dienstagabend in Leipzig drei Autos und ein Rettungswagen kollidiert. Dabei seien zwei Personen leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit. Nach ersten Informationen aus der Nacht zu Mittwoch war der Rettungswagen mit Blaulicht unterwegs. Deswegen habe eines der beteiligten Autos abgebremst und sich auf der glatten Fahrbahn quer gestellt. Daraufhin seien die anderen Autos aufgefahren und zusammengestoßen. Ob der Krankenwagen auf dem Weg zu einem Einsatz oder zu einem Krankenhaus war, konnte ein Sprecher der Polizei zunächst nicht sagen.

Bei Zwickau sind bei einem Unfall durch Winterglätte auf der B93 zudem zwei Menschen leicht verletzt worden. Am Dienstagnachmittag habe ein 49 Jahre alter Autofahrer auf der rechten Spur in Richtung Zwickau bremsen müssen, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit. Demnach kam der 53 Jahre alte Autofahrer hinter ihm beim Bremsen ins Schleudern, stieß gegen das Auto des 49-Jährigen und kollidierte zudem mit dem Auto eines 23-Jährigen auf der Überholspur. Der 23 Jahre alte Fahrer und die 53 Jahre alte Beifahrerin im Wagen des 49-Jährigen wurden leicht verletzt.

In Chemnitz ist am Dienstagabend außerdem eine 57 Jahre alte Fußgängerin auf winterglatter Straße von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden. Die Frau habe die vierspurige Reichstraße bis zur dritten Spur überquert und sei dann abrupt umgedreht, berichtete die Polizei am Mittwochmorgen. Das Auto, das mit ihr zusammenstieß, fuhr demnach auf der gleichen Spur. Der 57 Jahre alte Fahrer sei der Fußgängerin mit seinem Auto gerade nach links ausgewichen, als sie umgekehrt sei, so die Polizei. Die Fußgängerin wurde schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

In Dresden ist der Winterdienst ist seit den frühen Morgenstunden unterwegs. Dennoch gibt es Gefahrenstellen in der Stadt. Weil sich die Arbeiten auf das Hauptstreckennetz konzentrieren, könne es vor allem in Nebenstraßen glatt sein. Auch in Kreuzungsbereichen und Einmündungen sei Vorsicht geboten, mahnt die Stadt.

Unfallfahrzeuge stehen auf der schneebedeckten Straße bei Heilbronn.
Unfallfahrzeuge stehen auf der schneebedeckten Straße bei Heilbronn. © David Oßwald/NEWS5/dpa

In Mittelfranken in Bayern kam es am Dienstagabend zu zwei Massenkarambolagen. Acht Menschen wurden dabei verletzt, zwei davon schwer, wie die Polizei in der Nacht mitteilte. Ein 35-jähriger Autofahrer verlor auf schneebedeckter Straße bei Heilsbronn (Landkreis Ansbach) aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle und kollidierte mit vier Autos. Kurz darauf kam es auf einer Brücke bei Gunzenhausen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) zu einer Kollision mit zehn Autos.

Auch in Niedersachsen gab es witterungsbedingte Unfälle. So schleuderte auf schneebedeckter Fahrbahn bei Bassum im Landkreis Diepholz ein Auto gegen einen Baum. Dabei wurde ein 29 Jahre alter Beifahrer schwer, die 26-jährige Fahrerin leicht verletzt. In vielen Teilen des Nordens gab es in der Nacht Schnee. Große Einschränkungen gab es zunächst aber nicht.

"Auch wenn hier in Bremen ein wenig Schnee liegt, haben wir auf den Straßen noch kein Verkehrschaos", sagte eine Sprecherin des Lagezentrums in der Nacht. Auch in Schleswig-Holstein habe der Schnee noch nicht zu nennenswerten Unfälle oder Beeinträchtigungen geführt, hieß es aus dem dortigen Lagezentrum.

Am Mittwochmorgen kam es auf der A1 auf Höhe der Anschlussstelle Bad Schwartau in Schleswig-Holstein zu einem Unfall mit drei Leichtverletzten. Ein Streifenwagen sicherte einen Unfall, als ein Auto auf glatter Fahrbahn ins Schleudern geriet und gegen den Streifenwagen fuhr. Ein Lastwagenfahrer konnte einen Zusammenstoß mit den beiden anderen Fahrzeugen nicht verhindern.

In Thüringen gebe es trotz zum Teil "angespannter Schneelage" ein normales Unfallgeschehen, hieß es aus dem Lagezentrum. "Die Wetterlage hat sich beruhigt und die Glätte hat sich entspannt", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Sachsen. Beim Lagezentrum in Brandenburg rechnete ein Sprecher erst für die Morgenstunden mit möglichen Unfällen durch die Witterungsbedingungen.

Wintereinbruch sorgt für tödlichen Unfall in Tschechien

Schnee und Eisglätte haben auch in Tschechien zu einem tödlichen Unfall und Verkehrsbehinderungen geführt. Die Autobahn D1 war am Mittwoch stundenlang gesperrt, nachdem in der Nacht vier Lastwagen auf der Böhmisch-Mährischen Höhe zusammengestoßen waren. Bei dem Unfall kam ein Lkw-Fahrer ums Leben. Es bildete sich ein zeitweise bis zu 20 Kilometer langer Stau. Die Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn (Brno) gilt als Hauptverkehrsachse des Landes.

Die Polizei rief Autofahrer auf, nicht ohne Winterausrüstung in die Mittelgebirge zu fahren. In den höheren Lagen des Riesengebirges im Norden Tschechiens lagen rund 15 Zentimeter Schnee. In der westlichen Verwaltungsregion um Karlsbad (Karlovy Vary) waren rund 200 Haushalte ohne Strom, weil Hochspannungsleitungen durch die Schneelast beschädigt wurden. Unter anderem wegen eingefrorener Weichen und Problemen mit der Signaltechnik kam es im Zugverkehr teilweise zu Verspätungen.

Es bleibt winterlich kalt in Deutschland - örtlicher Schneefall am Mittwoch erwartet

Im zu Beginn der Woche von den Schneefällen besonders betroffenen Westhessen entspannte sich die Lage. Fast alle gesperrten Straßen konnten wieder freigegeben werden. "Es hat sich normalisiert, überall wurde und wird gestreut. Aber es soll weiter glatt werden, daher mal gucken, was noch kommt", sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Westhessen.

Ein Meteorologe vom DWD sagte am Mittwochmorgen: "Es bleibt flächendeckend winterlich und es liegt relativ verbreitet Schnee." Am Mittwoch gebe es regional immer wieder mal Schneefall. "Die großen Mengen kommen dann aber zum Wochenende", sagte der Wetterexperte. Dann werde es auch noch einmal kälter. Durch Dauerfrost in vielen Regionen sei dann auch Glätte weiterhin möglich. (dpa)