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Amazon-Streik in Leipzig soll ganze Woche dauern

Die Gewerkschaft Verdi hat Amazon-Beschäftigte unter anderem in Leipzig aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Betroffen davon sind vor allem Kunden der Rabattaktion "Prime Day".

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Nach dem Streikaufruf haben Amazon-Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt - auch in Leipzig. Anlass für den Streik ist Amazons Rabattaktion "Prime Day", die am Dienstag beginnt.
Nach dem Streikaufruf haben Amazon-Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt - auch in Leipzig. Anlass für den Streik ist Amazons Rabattaktion "Prime Day", die am Dienstag beginnt. © Tobias Junghannß/dpa

Leipzig. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von Amazon in Leipzig zu einer ganzen Streikwoche aufgerufen. Der Ausstand solle bis zum Ende der Spätschicht am Samstag dauern, sagte Gewerkschaftssekretär Ronny Streich am Montag. Zwischen 300 und 350 Beschäftigte beteiligten sich.

Der Streik hatte in der Nacht zum Sonntag begonnen. Es sollte bundesweit in unterschiedlicher Länge an sieben Verteilzentren in Leipzig, Graben bei Augsburg, Koblenz, Rheinberg, Werne und an zwei Standorten in Bad Hersfeld gestreikt werden.

Amazon hatte mitgeteilt, dass das Unternehmen keine Auswirkungen auf die Kunden erwarte. Verdi-Gewerkschaftssekretär Streich sagte dagegen, in Leipzig seien die Abläufe durchaus gestört durch die Streiks. "Wir reißen schon ein ordentliches Loch rein", sagte er.

Verdi: Einkommen oft unter Durchschnitt

Anlass für die Arbeitsniederlegungen ist Amazons Rabattaktion "Prime Day", die am Dienstag (12. Juli) beginnt. Das Unternehmen verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass alle Mitarbeitenden bei Amazon mindestens 12 Euro pro Stunde verdienen, im Herbst soll der Mindestverdienst auf 12,50 Euro pro Stunde steigen. Nach 24 Monaten liege der durchschnittliche Verdienst von Amazon-Mitarbeitern bei rund 2.750 Euro brutto pro Monat.

Tatsächlich habe Amazon die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Stunde vorweggenommen, hieß es auch von Verdi. Durch den Verzicht auf Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten blieben die Einkommen der Beschäftigten aber oft unter denen von Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen. (dpa)