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Letzter Block von Prora verkauft

Der letzte Block der Nazi-Hinterlassenschaft in Prora auf Rügen ist verkauft. Der Investor will für 60 Millionen Euro neue Wohnungen schaffen.

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Blick auf den denkmalgeschützten ehemaligen KdF-Komplex Prora auf der Insel Rügen.
Blick auf den denkmalgeschützten ehemaligen KdF-Komplex Prora auf der Insel Rügen. © Stefan Sauer/dpa

Prora/Stralsund. Der letzte Block der Nazi-Hinterlassenschaft in Prora auf Rügen ist verkauft. Der Käufer Bauart GmbH will den 300 Meter langen Gebäudeteil nach eigenen Angaben für 60 Millionen Euro sanieren und zwischen 180 und 200 Wohnungen bauen. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Zuvor hatte die "Ostsee-Zeitung" (Montag) berichtet.

Das Unternehmen wollte nicht weiter Stellung nehmen. Ein Teil des insgesamt 450 Meter langen Blocks 5 ist an eine Jugendherberge verpachtet, in einem anderen soll das vom Bund finanzierte Bildungs- und Dokumentationszentrum entstehen. Dieser Gebäudeteil bleibt demnach im Eigentum des Landkreises. Die Bauart GmbH sanierte zuvor bereits Block 4 des kilometerlangen Baus.

Die Bauarbeiten im Block 5 könnten im nächsten Jahr beginnen, wenn bis dahin der Bebauungsplan der Gemeinde Binz angepasst wird, hieß es. Um heutigen Wohnbedürfnissen gerecht zu werden, hat der Landkreis den Anbau von Balkonen und Loggien an das denkmalgeschützte Gebäude erlaubt, bestätigte ein Kreissprecher. Um mögliche Lärmbelastungen für die Mieter der Dauerwohnungen zu reduzieren, soll zwischen dem Dokumentationszentrum und den Wohnungen eine "Pufferzone" mit Arztpraxen und Saisonwohnungen für Gastronomiemitarbeiter entstehen.

Block 5 war der letzte Teil des von den Nationalsozialisten als "Seebad der 20000" geplanten Ensembles. Die restlichen vier Blöcke waren seit 2004 vom Bund verkauft worden. Zu DDR-Zeiten war Prora unter anderem Ausbildungsstandort für Soldaten aus den Warschauer Pakt-Staaten und der DDR-Bausoldaten. (dpa)