Görlitz
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Litfaßsäulen können "adoptiert" werden

Bis 2021 will das Rathaus ein Konzept für die Säulen vorlegen – inklusive Abriss einiger. Aber bis dahin sollen sie genutzt werden.

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Ein der 58 Litfaßsäulen im Görlitzer Stadtgebiet
Ein der 58 Litfaßsäulen im Görlitzer Stadtgebiet © SZ-Archiv/Pawel Sosnowski

Die Stadt Görlitz will ihre nicht genutzten Litfaßsäulen zur "Adoption" freigeben, wie Rathaus-Sprecherin Sylvia Otto mitteilt. 52 der insgesamt 58 im Stadtgebiet zu findenden Litfaßsäulen sind bis Ende des Jahres 2021 an die Firma Neuwerbung GmbH vermietet. Nur 15 der an diese Firma vermieteten Säulen werden aktuell auch genutzt. Drei Litfaßsäulen in der Innenstadt Ost, Rauschwalde und Biesnitz werden mittlerweile von den Bürgerräten für ihre Arbeit verwendet. Hierfür hat die Stadt in den vergangenen Jahren Nutzungsverträge mit den Bürgerräten geschlossen.

Sollte es weitere Interessenten geben, die eine der nicht genutzten Litfaßsäulen gebrauchen möchten, können sie sich gerne per E-Mail ([email protected]) im Bau- und Liegenschaftsamt melden, so Otto weiter. Wer das Angebot nutzen will, muss die genaue Säule benennen und die Idee, die derjenige für die Nutzung der Litfaßsäule hat. Die Stadt würde sich dann mit der Neuwerbung GmbH in Verbindung setzen und versuchen, diese Säule für den Zweck „zurück zu bekommen“. 

Wichtig dabei sind folgende Aspekte: Die Litfaßsäule darf nicht für kommerzielle Werbung genutzt werden, denn damit würde die Stadt eine Konkurrenzsituation für den jetzigen Mieter schaffen. Außerdem ist derjenige, der die Säule für seine Idee adoptiert, dann dafür zuständig, dass sich die Litfaßsäule auch in einem ordentlichen Zustand befindet. Diese Aufgabe übernimmt für alle gemieteten Säulen derzeit die Neuwerbung GmbH.

"Vor Ablauf des Mietvertrages muss die Stadt sich natürlich damit auseinandersetzen, was mit den Litfaßsäulen weiter passieren wird", erklärt die Rathaus-Sprecherin. Nicht nur in Görlitz seien im Laufe der vergangenen Jahre Litfaßsäulen als Werbemedium unattraktiver geworden - etwa im Vergleich zu elektronischen Großwerbetafeln. Die Stadt will vor Ablauf des Vertrages ein Konzept für den weiteren Umgang mit den Litfaßsäulen erarbeiten. Denkbar sei, dass diese von vereinen oder Bürgerräten genutzt werden. "Brach liegende" Säulen, die nicht unter Denkmalschutz stehen, könnten dann abgerissen werden. Dazu soll es laut Stadt eine Bürgerbeteiligung geben. (SZ)

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