Mit einer Führung ist der Besuch eines Museums oder einer Gedenkstätte oft verständlicher und besser zu verarbeiten. Deshalb bietet die Gedenkstätte Großschweidnitz jetzt einen Audioguide an, mit dem Besucher mit Erklärungen, aber dennoch individuell durch das Gebäude und über das Außengelände geführt werden. Das teilte jetzt Maria Fiebrandt, wissenschaftliche Referentin der Gedenkstätte in Großschweidnitz mit.

Über 13 Stationen werden sowohl das Friedhofsgelände als auch die ehemalige Pathologie der Landesanstalt Großschweidnitz erklärt. Die Besucher erfahren dabei mehr über die Geschichte des Friedhofes und die Nutzung während der NS-Krankenmorde. Informationen zu dort bestatteten Menschen oder auch zum dort befindlichen, separaten „Ausländerabteil“ werden beantwortet. Auch die oft gestellte Frage, ob im Pathologiegebäude, in dem sich heute die Gedenkstätte befindet, Untersuchungen stattfanden, wird erklärt.

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Zu hören sind an einigen Stationen auch Biografien von zu Tode gekommenen Patienten wie beispielsweise von Elli Helm. Insgesamt kamen in der Landesanstalt in der NS-Zeit bis Kriegsende 5.500 Menschen ums Leben - teilweise durch gezielte Tötung, teilweise durch Vernachlässigung und Krankheiten. Der barrierefreie Rundgang dauert etwa 45 Minuten. Der Audioguide ist kostenlos und kann auf jedem handelsüblichen Smartphone heruntergeladen und genutzt werden. Verfügbar ist er in deutscher und englischer Sprache. Der Audioguide entstand im Rahmen des Programms „Sehnsucht nach Freiheit“. Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. (SZ)