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Eibau: "Schneepflug" ist versteigert

Das markante Haus in Eibau hat einen neuen Besitzer. Der bekommt es für deutlich weniger Geld, als bisher für das Haus veranschlagt wurde.

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Das leerstehende Wohnhaus, zu DDR-Zeiten Sitz des Delikatladens, in Eibau ist versteigert worden.
Das leerstehende Wohnhaus, zu DDR-Zeiten Sitz des Delikatladens, in Eibau ist versteigert worden. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Ein "sanierungsbedürftiges Mehrfamilienhaus in ruhiger Wohnlage" in Eibau hat ein Käufer bei der jüngsten Auktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG (SAG) erworben. So beschrieb es die SAG in ihrem Versteigerungskatalog.

Es handelt sich um ein großes, leerstehendes Haus, das den Eibauern als früheres Deli bekannt ist. Hier gab es zu DDR-Zeiten sogenannte "Lebensmittel des gehobenen Bedarfs" zu kaufen. Wegen seiner ungewöhnlichen Form wird das Haus von den Einwohnern auch "Schneepflug" genannt. 13.000 Euro zahlt der neue Besitzer. Bei 4.000 Euro hatte das Mindestgebot gelegen.

Die bisherige Eigentümerin - beziehungsweise Anbieterin - hatte versucht, das Haus für ein Vielfaches zu verkaufen. Immobilienhändlerin Loreen Peters hatte den "Schneepflug" zunächst für 55.000 Euro angeboten, noch Anfang dieses Jahres inserierte sie das baufällige Mehrfamilienhaus für einen Verkaufspreis von 39.000 Euro. Ob sie überhaupt die Eigentümerin war oder Immobilien nur für Dritte weiter veräußert, ist dabei unklar. Zwischenzeitlich war auch ein äußerst seltsames Mietmodell für das Gebäude angeboten worden. Mieter sollten eine kleine Mieter bezahlen, die sich dann monatlich steigern sollte - aber das Gebäude selbst und auf eigene Kosten modernisieren. Dafür fand sich aber offenbar kein Interessent.

Loreen Peters wird in Verbindung gebracht mit Karl Leo Spettmann, der vor allem in Görlitz als Immobilienspekulant bekannt ist. Sie war in der Vergangenheit für ihn auch als Strohfrau bei Versteigerungen aktiv gewesen. Eine Immobilie von Spettmann aus Görlitz ist bei der Frühjahrsauktion jetzt ebenfalls verkauft worden. Das sanierungsbedürftige Wohn- und Geschäftshaus Hohe Straße 11 hat 10.500 Euro bei der Auktion eingebracht. Jenes Haus hatte Loreen Peters parallel übers Internet angeboten - für einen Kaufpreis von 120.000 Euro.

In der Vergangenheit hatten Spettmann und Peters ihre Immobilien über das Berliner Auktionshaus Karhausen angeboten. Das hat inzwischen die Zusammenarbeit mit den Spekulanten beendet. Nun versuchen sie also über die Sächsische Grundstücksauktionen AG - eine Tochtergesellschaft der Deutschen Grundstücksauktionen AG - Erfolge zu erzielen. Die SAG hat ihren Sitz in Dresden.